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Thomas Förster

Denkmal führt zerstrittene Familie zusammen

Roetgen. Vandalismus in Roetgen berührt auch in den USA - Spendenaktion läuft
Auf einer Holztafel werden Einzelheiten des zerstörerischen Vandalismus geschildert und es ist ein QR-Code angebracht, womit man eine Spende an den HeuGeVe per PayPal leisten kann. Foto: Günther Sander

Auf einer Holztafel werden Einzelheiten des zerstörerischen Vandalismus geschildert und es ist ein QR-Code angebracht, womit man eine Spende an den HeuGeVe per PayPal leisten kann. Foto: Günther Sander

Roetgen (Der). Der Schreckt sitzt tief. Wut, Enttäuschung und Kopfschütteln über die Zerstörung des Gefallenen-Denkmals, das der Heimat- und Geschichtsverein (HeuGeVe) Roetgen auf seinem Grundstück an der Höckerlinie des Westwalls in Roetgen errichtet hatte. Mit einem Hammer sind die an vier Edelstahlstiften aufgehängte, gestaltete Granitplatte durch mindestens einen Schlag so zerstört worden, dass sie in neun Teil zersprang. Der Staatsschutz ermittelt derweil in dieser Angelegenheit gegen Unbekannt.

Der HeuGeVe-Vorstand hat indessen beschlossen, die Gedenkplatte erneuern zu lassen - ein Auftrag für einen örtlichen Steinmetz wurden bereits erteilt. »Wir haben eine Spendenaktion gestartet, die bisher schon etwa Zweidrittel des notwendigen Betrags ergeben hat. Wir brauchen also noch etwas«, heißt es dazu. Für die Übergangszeit hat der Verein eine Holztafel auf dem Vennwacken angebracht, auf der Einzelheiten des Vandalismus geschildert werden. Auf der Tafel findet man auch einen QR-Code, mit dessen Hilfe man eine Spende an den HeuGeVe per PayPal senden kann.

Streit um letzte Ruhestätte

Ein Schriftwechsel zwischen Georg Vogel, ein Verwandter des US-Gefallenen Richard Spencer Burrows und Gerd Kristan vom HeuGeVe, brachte zu Tage, dass das Gefallenendenkmal eine zerstrittene Familie wieder vereinte: »Nachdem Spencer gestorben war, gab es eine heftige Meinungsverschiedenheit darüber, wohin seine sterblichen Überreste gehen sollten. Seine Frau Melva wollte, dass er mit seinen Kameraden in Belgien blieb. Seine Mutter (meine Großmutter) wollte, dass seine Überreste in die Vereinigten Staaten zurückgebracht werden. Und sie bat sogar das Militär, dies zu tun. Das verärgerte Melva sehr und sie wollte nicht mehr mit der Schwiegermutter sprechen. Und wegen dieses Streits (der viele Jahre schwelte) kannten wir Spencers Nachkommen kaum. Das heißt, bis zu der Zeit, als der HeuGeVe dieses neue Kapitel in der Erinnerung an Spencers Leben eröffnete. Als wir mit Spencers Familie nach Roetgen kamen, war man sehr glücklich, Zeit mit ihnen verbringen zu können.« Und auch jetzt will man gemeinsam helfen das Denkmal wieder zu errichten...


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