Thomas Förster

Die Angst vor dem Wasser bleibt

Mulartshütte. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach besucht zum wiederholten Mal das flutgeschädigte Mulartshütte
Bauministerin Ina Scharrenbach mit Bürgermeister Jorma Klauss und Dirk Meyer vom Roetgener Bauamt vor dem denkmalgeschützten »Alten Jägerhaus«, wo die Schäden der Flut bislang nicht beseitigt wurden.

Bauministerin Ina Scharrenbach mit Bürgermeister Jorma Klauss und Dirk Meyer vom Roetgener Bauamt vor dem denkmalgeschützten »Alten Jägerhaus«, wo die Schäden der Flut bislang nicht beseitigt wurden.

Bild: Thomas Förster

Mulartshütte (Fö). Die Fassungslosigkeit über die Ereignisse ist zwei Jahre nach der Flutkatastrophe gewichen. Doch die Sorge, dass sich das Horrorszenario wiederholen könnte, bleibt. Das bekam Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, beim Besuch in Mulartshütte hautnah zu spüren.

»Die Kraftanstrengung vieler engagierter Eigentümer und uns als Gemeinde haben viel Positives bewirkt«, freut sich Jorma Klauss, das an vielen Stellen des kleinen Ortes wieder »Normalität« eingekehrt ist.

Bedauerlich sei jedoch, dass die touristischen Aushängeschilder an der Vicht brach liegen. So sei der verwüstete Campingplatz nicht wieder aufgebaut worden und das »Alte Jägerhaus«, das einst ein beliebtes Restaurant war, bereite große Sorgen. »Die Fassade steht unter Denkmalschutz, aber am Gebäude, wo das Wasser 1,50 Meter hoch stand, ist nichts passiert«, kritisiert Bauamtsleiter Dirk Meyer. Man stehe nun vor dem Verwaltungsgericht, um zu bewirken, dass eines der schönsten Denkmale der Gemeinde nicht dem Verfall preis gegeben werde.

Die Brücke, die Mulartshütte mit Venwegen verbindet, und von der Flut weggerissen worden war, gefällt nicht allen Anwohnern. Unter der L12 könne das Wasser schneller abfließen, hat Scharrenbach in ihrem Ministerium erfahren. »Nur in der Höhe, nicht in der Breite«, kritisieren die Anwohner und fürchten, dass sich das Wasser im Ernstfall wieder stauen könne. Daher setzen sie auf den raschen Bau des Regenrückhaltebeckens zwischen Rott und Mulartshütte und schätzen die Umsetzung realistisch frühestens in fünf Jahren ein. »Und bis dahin muss mehr Stauvolumen in der Dreilägerbachtalsperre bereit gehalten werden«, erklärt ein Anwohner, damit man gerüstet sei.

Scharrenbach nimmt die Anregungen gerne mit und hört auch in Mulartshütte, wie wichtig die Aufstockung der Perlenbachtalsperre sei. Auch will Bürgermeister Jorma Klauss den Wald umbauen, damit mehr Wasser gespeichert werden kann. Es passiert viel - doch müsste es nur viel schneller gehen...


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