

Schmidt (Fö). Die Koffer sind gepackt, die Notenschränke eingeräumt, auch Küche, Tische und Stühle stehen bereit: Pünktlich zum Weihnachtsfest ist der Umbau in der Pfarrkirche St. Hubertus in Schmidt so gut wie abgeschlossen. Im Seitenschiff, das an die Pfarrkirche in den 1960er Jahren angebaut worden war und nun seit Ostern vom Chorraum, ist ein neues Pfarrzentrum entstanden. Dort - über den Eingang zugänglich, der auch zum Nationalpark-Infopunkt führt - finden künftig Seniorennachmittage statt, dort proben Chöre oder Tambourcorps und auch für Spielgruppen könnte der etwa 70 Quadratmeter große Raum genutzt werden. Barrierefrei sind Zuwegung wie auch Toiletten. Eine große Glastüre ist noch im Bau, die Eingangsbereich und Kirche trennt und verbindet zugleich. Auch das Schmidter Pfarrbüro ist in die neuen Räume gezogen, die von örtlichen und lokalen Handwerksbetrieben unter fachlicher Architektur-Begleitung und Bauleiter Johannes Foemer, zugleich Mitglied des Schmidter Kirchenvorstandes, geschaffen wurden. Eine eigene Wärmepumpe sorgt für wohlig-warme Räume, ohne die Pelletheizung, die für den Kirchenraum eingesetzt wird, anwerfen zu müssen. Die 400.000 Euro Kosten musste man aus eigenen Mitteln stemmen.
»Das Bistum hat im so genannten KIM-Prozess alle kirchlichen Gebäude daraufhin untersucht, ob sie notwendig seien«, so Kirchenvorstand Bernhard Haas. Nur für St. Mokka bekommt man noch eine Förderung. »Wir haben keine nennenswerten Einnahmen, sodass plötzliche Reparaturarbeiten uns finanziell große Probleme bereitet hätten«, weiß Haas. So nahm man das Angebot der Stadt Nidggen an, die das Pfarrhaus gegenüber des Gotteshauses erwerben wollte und dort eine Kindergarten-Gruppe einrichten will.
Offen und hell kommt das neue Pfarrzentrum daher, das durch große Glasfassaden das Licht aus dem Kirchenraum absorbiert. Auch eine Decke wurde eingezogen, damit das neue Obergeschoss als Archiv und Lagerstätte genutzt werden kann. Auch dieses verfügt über reichlich Licht durch Dachfenster, die bei der Dachsanierung 2024 eingebaut wurden, aber auch durch die großen Glasfenster, die über die gesamte Raumhöhe des Gotteshauses gezogen wurden.
»Wenn in der Kirche die Orgel spielt, hört man das bei geschlossener Türe kaum. Gleiches gilt für den Chorgesang bei der Probe, der Kirchenbesucher nicht stört«, versichert Bernhard Haas. Und doch kann man das Pfarrzentrum wieder mit dem Chorraum vereinen, in dem man zwei zweiflügelige Türen aufspannt - etwa zu Weihnachten oder bei größeren Beerdigungen. Im Gegenzug könnte der Pfarrsaal auch für kleinere Gottesdienste genutzt werden.
Die Pläne von Johannes Foemer, Bernhard Haas und ihren Mitstreitern sind noch nicht abgeschlossen. Auch die Bücherei, die derzeit in einem städtischen Gebäude untergebracht ist, könnte in den Keller der Pfarrkirche ziehen. Die Sakristei könnte in einen kleineren Raum wechseln, um aus dieser eine weitere Begegnungsstätte zu machen...


