Die Lage bleibt trotz Krisen stabil
Region (ab). »Insgesamt lässt sich sagen, dass wir einen stabilen Arbeitsmarkt haben - trotz der Herausforderungen, die sich sehr stark auf die Wirtschaft ausüben, wie die Corona-Pandemie, der Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine oder beispielsweise Materialengpässe«, verkündet Günter Sevenich, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Aachen-Düren, der in Vertretung für Ulrich Käser durch Statistiken führte.
Die Arbeitslosigkeit im Gesamtagenturbezirk Aachen-Düren lag im Dezember 2022 bei 6,5 Prozent. »Damit liegen wir leicht über dem Vorjahresergebnis, das 2021 6,3 Prozent betrug«. Der größte »Peak«, also die Spitze der Arbeitslosigkeit wurde im Pandemiejahr 2020 verzeichnet mit 7,1 Prozent. Nun bewege man sich wieder in Richtung des vorpandemischen Jahres 2019.
Weniger Menschen in der Grundsicherung
Von den insgesamt 38.055 arbeitslos gemeldeten Menschen Ende 2022 befinden sich ein Drittel in der Agenturbetreuung (SGB III) und zwei Drittel in Jobcenterbetreuung, womit sie die Grundsicherung beziehen. »Hier kam es zu einer Verschiebung in Richtung Jobcenter«, ergänzt Sevenich und erklärt weiter: »Mit 11.056 Arbeitslosen, ist die SGB III-Arbeitslosigkeit nach zwei Pandemiejahren deutlich gesunken und hat sogar den niedrigsten Wert der letzten 15 Jahren«.
Obwohl die ukrainischen Flüchtlinge seit Mitte des Jahres einen Anspruch auf die Grundsicherung haben, ist die SGB II-Arbeitslosigkeit ebenfalls gesunken: von 27.675 in 2021 auf 26.908 im Jahr 2022. »Der Arbeitsmarkt ist sehr dynamisch und besteht aus Zu- und Abgängen«. Im Dezember 2022 sind mehr Menschen aus der Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit (2.280) gekommen als noch 2021.
Widerum konnten 1.692 Menschen Arbeit finden, das sind allerdings 341 weniger als im Vorjahr. Dem gegenüber stehen 8.338 gemeldete Arbeitsstellen. »Im September gab es mit 11.060 offenen Stellen einen historischen Höchstwert«, so Sevenich. Das zeige, wie hoch der Fachkräftebedarf sei. »Unter diesen gemeldeten Stellen sind rund 80 Prozent für Menschen mit Ausbildung oder Studium geeignet«. Die meisten Arbeitsstellen gibt es nach wie vor im verarbeitenden Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
Herausforderungen in 2023
Daher sei eine der großen Herausforderungen in 2023 weiterhin die Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten und Arbeitslosen zur Verhinderung eines weiteren Anstiegs des Fachkräftebedarfs. Auch in der Zuwanderung sehe man Chancen zur Arbeitskräftesicherung, weshalb vor allem in den Jobcentern der Fokus auf die Beratung gelegt werden müsse. Zudem stünden Gelder zur Verfügung, um arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Rehabilitation und schwerbehinderten Menschen umsetzen zu können. Zudem sei noch offen, welche Herausforderungen das neue Bürgergeld-Gesetz sowie die Inflation und Energiekrise mit sich bringen. »Durch hohe Nachzahlungen könnte eine neue Bedürftigkeit entstehen«, so Manfred Kreutzer, stellvertretender Geschäftsführer vom Jobcenter der StädteRegion abschließend.
Arbeitslosigkeit in der Eifel
In der Geschäftsstelle Monschau (Monschau, Roetgen, Simmerath) waren Ende des Jahres 773 Menschen arbeitslos gemeldet, 8 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember bei 3,9 Prozent. 326 Personen wurden im Dezember 2022 durch die Agentur für Arbeit betreut, 447 vom Jobcenter der StädteRegion Aachen.
Unternehmen aus dem Geschäftsstellengebiet meldeten im Dezember 2022 insgesamt 495 offene Stellen: davon allein 92 im Gastgewerbe, 88 im Gesundheits- und Sozialwesen und 85 im verarbeitenden Gewerbe.