Eifelklinik über Angebot der KVNO verwundert

»Die Bürger der Nordeifel sollten vor Ort in Simmerath Zugang zu einer radiologischen Diagnostik haben«, unterstreicht Dr. Benjamin Behar in der Diskussion um die Zulassung von Untersuchungen für Kassenpatienten in der Eifelklinik. Acht Jahre habe man schon versucht, eine radiologische Praxis für die Eifelregion zu gewinnen. Ohne Erfolg, wie Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar mitteilte. Erst jetzt, wo man selbst in MRT, CT und digitales Röntgen investiert habe, habe eine Praxiskette ihr Interesse bekundet, » was die Klinikleitung verwundert hat, da diese Praxis bereits im Jahr 2014 abgelehnt hatte, sich in der Eifel zu engagieren«, so Behar.

Die KVNO hatte in einer Stellungnahme mitgteilt, dass man die Zulassung für die Eifelklinik abgelehnt habe, da es Radiologen gebe, die teilweise in der Eifel tätig sein wollen.
Vor dem Hintergrund der Erfahrung in der Vergangenheit und dem Zeitpunkt der Interessenbekundung sei die Klinik nun zum einen skeptisch, ob hier ein ernsthaftes Interesse besteht, zum anderem müsste die Praxis nun eine erhebliche Kaufpreiszahlung für die Geräteausstattung und den bereits erfolgten Ausbau der Räumlichkeiten leisten, erklärt Behar.

Monate warten - Stunden fahren

Alle Protestparteien, die bereits mehrere Tausend Unterschriften für »Röntgen für Alle in der Eifelklinik« gesammelt habe, stimmen darin überein, dass in der Region Aachen zwar eine statistische Überversorgung an Radiologen vorliegt, aber dies nur auf die Stadt Aachen und die nördlichen Bereiche zutrifft, nicht aber auf die Eifel. Es sei nicht hinnehmbar, dass Kassenpatienten aus der Eifel nach oft mehrmonatigen Wartezeiten im besten Falle 60 Minuten benötigen, um eine radiologische Praxis in Düren, Aachen, Euskirchen oder Heinsberg zu erreichen, sind sich unter anderem der Förderverein der Eifelklinik und das Komitee »Rettet das Krankenhaus« einig. Dass kurz vor der Anhörung des Zulassungsausschusses das Angebot für einen halben Sitz über Dritte aufkomme, stelle für die Eifelklinik auch deshalb eine schwierige Situation dar, weil sie bereits am 1. Januar 2019 ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) für Radiologie gegründet und die notwendigen Ärzte dafür eingestellt hat. »Natürlich wird die Klinik der Bitte der KVNO nachkommen erneut in die Verhandlungen einzutreten«, versichert Behar. Darüber hinaus sollte die KVNO jedoch auch aktiv darauf hinwirken, dass bei erneuten Verhandlungen mit externen Radiologen ein für die Eifelklinik zumutbarer Rahmen geschaffen werde. Den Vorwurf, die Klinik würde sich gegen eine erneute Verhandlung verwehren, weist das Krankenhaus zurück, da ja bereits ein Termin vereinbart wurde.

Unterschriftenliste

Die Unterschriftslisten liegen in den Rathäusern in Simmerath, Monschau, Roetgen, Nideggen und Hürtgenwald aus. Zudem kann eine Liste herunter geladen werden (www.simmerath.de).
Zudem haben niedergelassene Ärzte, Gewerbetriebe und Geschäfte Listen ausgelegt.


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