Seitenlogo
Azubi 2

Einweihung der Gedenkstätte

Die Gedenkstätte erinnert an die Euthanasieopfer und Sterilisationsopfer
Elf Personen aus Kalterherberg wurden ermittelt, die Opfer der Euthanasiemorde wurden.

Elf Personen aus Kalterherberg wurden ermittelt, die Opfer der Euthanasiemorde wurden.

Bild: Heimatverein Kalterherberg

Kalterherberg. Am Sonntag, 4. Juni, findet die Einweihung der Gedenkstätte für die Euthanasieopfer und Sterilisationsopfer in Kalterherberg statt. Noch vor Beginn des Überfalls auf Polen am 1. September 1939 hatte das NS-Regime die Weichen für die erste Mordaktion gestellt. Kranken Menschen mit Behinderungen wurde das Menschsein abgesprochen und sie sollten systematisch getötet werden. Menschen mit vermuteten erblichen Krankheiten sollten zur Erhaltung der arischen Rasse zwangssterilisiert werden. In der NS-Zeit sind ungefähr 200.000 Menschen ermordet und über 350.000 Menschen zwangssterilisiert worden.

Eine Arbeitsgruppe des Heimatvereins Kalterherberg hat, angeregt durch die Buchveröffentlichung von Dr. Dieter Lenzen, mit Unterstützung des Autors elf Personen aus Kalterherberg ermittelt, die Opfer der Euthanasiemorde wurden.

Mit der Gedenkstätte wird an diese Kalterherberger Bürgerinnen und Bürger erinnert, die Opfer der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden. Somit kommt dieses Projekt zuerst den Betroffenen selbst zu gute. Für ihre Familien und Nachkommen stellt es eine, wenn auch späte, Anerkennung des widerfahrenden Leids und Unrechts dar.

Sensibilität und Emotionalität der Kalterherberger Bevölkerung an der Aufarbeitung der Geschichte Kalterherbergs spiegelt sich am Interesse der Gedenkstätte und an großzügigen Spenden hierfür wider.

Die Gedenkstelle wurde entworfen von Karl Goffart, der auch Mitglied des Heimatvereins ist. Unter seiner Anleitung errichtete die Arbeitsgruppe des Heimatvereins die Gedenkstätte. Sie hat auf dem Friedhof neben einer Gedenktafel für die zivilen Opfer des zweiten Weltkrieges Platz gefunden.

Die Einweihung findet am Sonntag, 4. Juni, auf dem Friedhof statt. Um 10 Uhr findet eine Messfeier in der Pfarrkirche St. Lambertus in Kalterherberg mit anschließendem gemeinsamen Gang zum Friedhof statt. Um 11 Uhr folgen Grußworte von Reiner Gombert, Vorsitzender des Heimatvereins, Monschaus Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer und von Alois Goffart als Angehöriger. Anschließend erfolgt die Einsegnung der Gedenkstätte durch Generalvikar Dr. Frick. Die musikalische Gestaltung wird durch den Musikverein Harmonie Kalterherberg übernommen.


Meistgelesen