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Britta Scheffen

Ellipsen sollen Straße sicherer machen

Hürtgenwald. Die Panoramastraße ist Teil eines besonderen Verkehrsexperiments.

Auf der Panoramastraße hat ein bundesweit einzigartiger Verkehrsversuch zur Sicherheit von Motorradfahrern begonnen. Die aufgemalten Ellipsen sollen dafür sorgen, dass die Motorradfahrer auf ihrer Spur bleiben.

Auf der Panoramastraße hat ein bundesweit einzigartiger Verkehrsversuch zur Sicherheit von Motorradfahrern begonnen. Die aufgemalten Ellipsen sollen dafür sorgen, dass die Motorradfahrer auf ihrer Spur bleiben.

Bild: Stefan Biermeier/Siegfried Körtgen/ Straßen NRW

Die "Panoramastraße" L218 in der Gemeinde Hürtgenwald hat neue Fahrbahnmarkierungen bekommen, die bundesweit einzigartig sind. Sie sollen für mehr Sicherheit für Motorradfahrer sorgen. Hürtgenwalds Bürgermeister Stephan Cranen sieht in dem einjährigen Projekt einen "guten Anfang".

Zum offiziellen Start dieser Probephase hat sich NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gemeinsam mit Landrat Wolfgang Spelthahn und Vertretern vom Landesbetrieb Straßen.NRW und der RWTH Aachen ein Bild von den Ellipsen gemacht, die nun die kurvenreiche L218 zwischen Vossenack und Schmidt zieren. Die rundlichen Markierungen in zwei Linkskurven sollen dafür sorgen, dass Motorradfahrer diese an der rechten Seite umfahren, auf ihrer Spur bleiben und die Kurven nicht schneiden. Das soll verhindern, dass sie mit Kopf und Oberköper auf die Gegenfahrbahn geraten. Zusammenstöße mit entgegenkommenden Fahrzeugen sollen so vermieden werden. Verkehrsminister Oliver Krischer betonte: "Wir wollen die Verkehrssicherheit für die Motorradfahrer verbessern. Durch die hier in der Eifel erstmalig erprobten Markierungen hoffen wir, einen Unfallschwerpunkt nachhaltig in den Griff zu bekommen. Dies kommt allen Verkehrsteilnehmenden zugute."

Unfälle verhindern

Auch Hürtgenwald Bürgermeister Stephan Cranen steht dem Projekt positiv gegenüber: "Ich denke dies ist ein guter Anfang, um die Problematik anzugehen und Unfälle zu verhindern". Das NRW-Verkehrsministerium begleitet den Versuch. Die L218 gilt als Unfallschwerpunkt. Die Landesstraße liegt in Zuständigkeit des Landesbetriebs Straßen.NRW, der den Streckenabschnitt für den Verkehrsversuch zur Verfügung gestellt und die Anbringung der Markierung zwischen Vossenack und Schmidt übernommen hat. Vor allem während der Motorradsaison kommt es hier immer wieder zu schweren Zusammenstößen.

Landrat Wolfgang Spelthahn, der sich für die Genehmigung des Verkehrsversuchs eingesetzt hat, hofft, dass die neuen Markierungen zu einer sicheren Fahrweise beitragen werden und der Verkehrsversuch erfolgreich ist."Wenn durch diese Ellipsen auch nur ein schwerer Unfall vermieden werden kann, dann ist unser Ziel schon erreicht. Diese Neuerung kann Vorbild für viele Straßen in Deutschland sein, wo sich Unfälle häufen. Wir sind stolz darauf, dass wir hier im Kreis Düren Vorreiter sein können", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.

Jeweils rund 30 beziehungsweise 40 Ellipsen unterschiedlicher Breite sind in den Kurven beider Fahrbahnen aufgebracht und die Anwesenden zeigten sich beeindruckt, von dieser Innovation. Die Vertreter aus Politik, der örtlich zuständigen Verkehrsverwaltungen und Wissenschaft konnten sich von der angedachten Fahrweise überzeugen, denn Fahrer aus dem Motorradteam von Straßen.NRW demonstrierten die ideale Kurvenfahrt vor Ort, die auch ein langsameres Fahrverhalten zur Folge hat. "Zweiradsicherheit ist für Straßen.NRW ein wichtiges Thema. Mit Schutzeinrichtungen wie Unterfahrschutz an Schutzplanken oder flexiblen Fahrbahnteilern erhöhen wir die Bikersicherheit an zahlreichen unserer Bundes- und Landesstraßen", erklärt Straßen.NRW Direktor Dr. Sascha Kaiser und ergänzt: "Als Motorradfahrer weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig eine sicherere Kurvenführung ist. Wir hoffen, dass die Unfallzahlen mithilfe dieser Markierungen reduziert werden können."

Und auch Bürgermeister Cranen hofft, dass die Ellipsen dabei helfen, einige Motorradfahrer zu einer vernünftigen Fahrweise zu bringen. "Wir freuen uns über alle Motorradfahrer, die uns besuchen, wenn sie sich an die Verkehrsregeln halten." Das Institut für Straßenwesen der RWTH begleitet den Verkehrsversuch wissenschaftlich und wird untersuchen, inwieweit die Ellipsen zu einer Veränderung des Fahrverhaltens und somit auch zu einer Unfallvermeidung beitragen können. Mehrere Wärmebildkameras zeichnen ausschließlich das Fahrverhalten auf. Kennzeichen und Gesichter sind im Wärmebild nicht sichtbar, dadurch werden keine personenbezogenen Daten erhoben.


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