Blühende Vielfalt, die die Menschen erfreut und Insekten einen Lebensraum beschert. Vielleicht auch ein Kräuterbeet, ein Gemüsegarten und eine Ruhebank, um das »DorfBioTop« zu betrachten. All das soll entstehen auf dem ehemaligen Friedhof hinter der Kesternicher Kirche.
»Dieses Projekt verfolge ich schon seit über einem Jahr, aber Corona hat es mir unmöglich gemacht, die Bevölkerung zu informieren und einzubinden.« Dennoch will Kesternichs Ortsvorsteher Sascha Schmitz jetzt endlich loslegen mit dem »DorfBioTop« auf dem ehemaligen Friedhof hinter der Kirche.
Kindergarten pflanzt und pflegt
Mit im Boot ist nicht nur Dr. Henrike Körber von der Biologischen Station der Städteregion Aachen und der Bauhof der Gemeinde, sondern auch die jungen Naturfreunde des örtlichen Kindergartens. »Wenn man Jung und Alt in ein Projekt einbindet, dann ist die Akzeptanz von Anfang an gegeben und es wird sich gekümmert«, weiß Körber, die Projektleiterin des LEADER-Projektes »Na-Tür-lich Dorf« ist und das Vorhaben in Kesternich mit Fachwissen und finanziell unterstützt.
»Die Kinder sollen beim Bepflanzen und Pflegen der Fläche helfen, sodass der ehemalige Friedhof, der seit über 35 Jahren nicht mehr für Beisetzungen genutzt wird, in direkter Nähe zum Kindergarten ein geeigneter Standort ist«, glaubt Sascha Schmitz, der auch einmal den Pfarrer-Denis-Platz ins Auge gefasst hatte. Zu weit weg vom Kindergarten und direkt an der Bundesstraße verwarfen sie dieses Ansinnen wieder.
Es gibt die Überlegung auch einen kleinen Nutzgarten anzulegen, sodass die Kinder ihre gepflanztes Saatgut auch verwerten können - möglicherweise auch in Hochbeeten. Die Eltern werden zusammen mit ihren Kindern Insektenhotels und Schwalbennester bauen. »Wir werden Lehmpfützen für die Mehlschwalben anlegen, um etwas für unser Wappentier zu tun«, so Schmitz. Und auch eine Rastmöglichkeit auf dem bereits heute gepflasterten Plateau am Ende des Areals hinter der Kirche soll es geben sowie Infotafeln aufgestellt werden, um über den Nutzen eines »DorfBioTops« zu berichten. Die Verbindung von Kirche und Schulstraße wird bald asphaltiert, sodass jeder problemlos das »DorfBioTop« erreichen kann. Alte Obstsorten können genauso wie einheimische Gewächse auf der Fläche gepflanzt werden.
Voraussichtlich im Herbst werden Mitarbeiter des Bauhofs die Grasnarbe abtragen und schließlich die Fläche bepflanzt. »Die Fläche wird nicht zu jeder Jahreszeit in voller Blüte stehen«, schränkt Körber ein. Und dennoch habe das Projekt einen positiven ökologischen Effekt auf die Biodiversität des Ortes.
Anregungen und Kritik erwünscht
Es sind bereits zahlreiche Wildblumenwiesen in der Nordeifel entstanden. Aktuell werkelt der Bauhof an Flächen in Simmerath und Steckenborn.
»Da ich die Bürger nicht in einer Infoveranstaltung für das Projekt begeistern kann, bitte ich um Anregungen und Hilfe bei der Gestaltung des neuen Dorf-Bio-Tops direkt an mich«, so Ortsvorsteher Sascha Schmitz. Auch kritische Stimmen finden Gehör: Tel. 0170/8617295 oder E-Mail sascha_schmitz@t-online.de
LEADER-Region Eifel vergibt 200.000 Euro
200.000 Euro standen zur Verfügung, aber Projektideen für über 600.000 Euro sind eingereicht worden: Der Koordinierungskreis der LEADER-Region Eifel hat 18 von 57 Projekten mit einer Förderung aus dem Regionalbudget bedacht.
In Lammersdorf kann die Fassade des Bauernmuseums saniert werden, sodass hier auch künftig über die Kulturgeschichte der Eifel informiert werden kann und die Sanierung einer Skatebahn in Zehnstelle gibt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit sich auszutoben. Die Aufwertung von verschiedenen Dorfgemeinschaftshäusern wie in Vossenack mit dem Einbau einer Luftreinigungsanlage trägt dazu bei, dass die ansässigen Vereine auch künftig vielfältige Veranstaltungen für die Dorfgemeinschaft durchführen können.
www.leader-eifel.de