Thomas Förster

Frühlingserwachen bleibt aus

Die konjunkturelle Erholung lässt weiter auf sich warten. Das ist das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage.

Bild: IHK Aachen

Region. An der Befragung haben sich 354 Unternehmen mit rund 25.400 Beschäftigten aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg beteiligt. 29 Prozent der Befragten melden gute Geschäfte. Das sind nur geringfügig mehr als zuletzt. Ein Viertel der Befragten – etwas weniger als zuletzt – ist unzufrieden. Der Saldo stieg um +5 auf 4 Punkte, liegt allerdings deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 24,7 Punkten.

Die Erwartungen haben sich verbessert, bleiben aber überwiegend schlecht. 21 Prozent der Betriebe blicken optimistisch in die Zukunft. Die negativen Rückmeldungen sind von 36 auf 27 Prozent zurückgegangen. Damit bewerten die Betriebe ihre Erwartungen nun im dritten Jahr in Folge überwiegend schlecht. Eine so lange Negativphase gab es noch nie. »Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich seit dem Jahresbeginn nicht verbessert. Neben den bürokratischen Belastungen erschweren die neuen Zollkonflikte mit den USA die Planungssicherheit für die Unternehmen«, erläutert Bayer. »Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung enthält positive Ansätze, die jedoch sehr weit hinter den Erwartungen der Wirtschaft liegen. Die Unternehmen brauchen jetzt konkrete Entlastungen, zum Beispiel bei den Energiepreisen, Steuern und Abgaben. Hier bleibt der Vertrag zu vage. Die aktuelle Lage erfordert mehr Mut zur Veränderung.«

Als größtes Konjunkturrisiko nennen 60 Prozent der Unternehmer die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das ist ein neuer Rekordwert. 55 Prozent der Betriebe sorgen sich vor einem Rückgang der Inlandsnachfrage, etwas weniger nennen die Arbeitskosten (53 Prozent) und den Arbeits- und Fachkräftemangel (50 Prozent) als größte Herausforderungen für die Wirtschaft.

Mehr als die Hälfte aller Industriebetriebe rechnet mit spürbaren Auswirkungen durch die Zollpolitik der USA, jeder zehnte Befragte befürchtet sogar sehr starke Folgen. Weitere 20 Prozent gehen von starken Auswirkungen aus. Nur 4 Prozent glauben, dass die gestiegenen Zölle keine Konsequenzen für sie haben werden.

Dementsprechend rechnen die Unternehmerinnen und Unternehmer mit keinen Wachstumsimpulsen des Exports. Der Saldo stieg nur geringfügig um +3 auf -7 Punkte, bleibt aber überwiegend negativ. Auch die Investitionspläne der Betriebe haben sich seit dem Jahresbeginn kaum verändert. Der Saldo stieg von +4 auf +6 Punkte. Die Ertragslage bleibt weiter schlecht. Der Saldo stieg von -26 auf -18 Punkte und bleibt damit zum neunten Mal in Folge im negativen Bereich. Dabei melden vier von zehn Betrieben gesunkene Erträge.

Aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage gibt es auch bei der Beschäftigung keinen Lichtblick. Ein Viertel der Befragten rechnet mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl, geringfügig weniger mit einem Rückgang.

Lage in der Städteregion Aachen

Im ehemaligen Kreis Aachen hat sich die negative Situation der Betriebe nur leicht verbessert. 16 Prozent der Befragten sind mit ihrer Lage zufrieden, 30 Prozent sind es nicht. Der Saldo stieg um +5 auf -14 Punkte. Die Erwartungen haben sich verbessert, bleiben aber überwiegend negativ: 23 Prozent der Betriebe gehen von einer Verbesserung der Geschäfte aus, 34 Prozent von einer Verschlechterung. Der Saldo stieg von -25 auf -11 Punkte.

www.ihk.de/aachen/konjunkturbericht

 


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