Goldenes Vlies von rauen Eifeler Rotköpfen
»Sie sind genügsam und pflegeleicht, haben wenig Klauenkrankheiten und leichte Geburten. Aber andere Artgenossen schienen wirtschaftlicher zu sein«, weiß Raymund Ibba über seine Coburger Fuchsschafe. Der Naturliebhaber aus Höfen lebt nicht nur in einem mit Reet gedeckten alten Bauernhaus und bewirtschaftet einen 6000 Quadratmeter großen Garten mit seiner Frau Hilde - gemeinsam mit Sohn Benjamin ist er auch Schafzüchter. Erst der Vater, später auch der Sohn absolvierten einen entsprechenden Lehrgang bei der Landwirtschaftskammer und ließen sich als Schafhalter zertifizieren. »Mit dem Schwarzkopf-Schaf habe ich begonnen - aber ich wollte etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun«, erklärt Raymund Ibba. Und das Coburger Fuchsschaf ist eben eine alte Landschafrasse, die ursprünglich in vielen Mittelgebirgsregionen wie der Eifel beheimatet war. Daher trat Familie Ibba auch der »Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V.« bei. Dort ist das »Coburger Fuchsschaf« in der Vornwarnstufe, ehe sie als gefährdete Art eingestuft werden. Zu diesesm Status - aktuell gibt es etwa 4500 Mutterschafe und 300 Böcke - hat auch die »Arbeitsgemeinschaft der deutschen Fuchsschafzüchter« beigetragen, die seit 30 Jahren daran arbeitet, diese Schafrasse zu erhalten und ihre Ansiedlung zu verbreiten. Familie Ibba gehört auch dieser AG an. Die Schafe leben im Winter in Offenstallhaltung direkt am Haus mitten in Höfen. Im Frühjahr geht es dann auf eine etwa einen Hektar große Streuobstwiese der Ibbas. Und den Sommer verbringen die 38 Tiere im Perlenbachtal. Es ist ein mittelgroßes, edles Schaf, mit hornlosem, schmalem Kopf, der bis hinter die Ohren unbewollt ist, von goldgelber bis rotbrauner Farbe. Eine leichte Ramsnase ist möglich. Die Beine sind fein- bis mittelknochig, unbewollt und von gleicher Farbe wie der Kopf. Das Vlies der Lämmer ist rotbraun und hellt mit zunehmendem Alter auf. Das Vlies der erwachsenen Tiere hat einen deutlichen Glanz, der Farbton erstreckt sich vom hellen Grundton bis zum dunklen Goldton. »Für das goldene Vlies gibt es 1,20 Euro pro Kilo, normale Schafswolle bringt nur 0,80 Euro«, weiß Benjamin Ibba. Täglich schaut der Hobbyschäfer nach seinen »Rotköpfen«. Die 38 Fuchsschafe der Ibbas werden gemeinsam gehalten. »Nur für die Decken nehme ich einige Tiere heraus und bringe sie zum Bock«, erklärt Benjamin Ibba. Und die Zucht scheint von Erfolg gekrönt, wurde doch das männliche Schaf mit »G1« genotypisiert und gehört damit der besten Kategorie an. Ein Verkauf eines männlichen Nachkommens kann so einige hundert Euro bringen.
Schutzzaun vor dem Wolf notwendig
»Dennoch geht es uns nicht ums Geld verdienen - die Arbeit mit den Tieren macht uns Spaß und wir wollen etwas für die natürliche Vielfalt tun«, versichert Raymund Ibba - in der Tier- und Pflanzenwelt.Doch eine Investition zum Schutz der Aetenvielfalt wird dann doch im nächsten Jahr unumgänglich sein: Ein Schutzzaun vor einer anderen geschützten Rasse, dem Wolf.

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