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In der Not ist mehr Flexibilität gefragt

»Gerade auf dem Land ist es wichtig, den Notarzt zu Einsätzen schicken zu können, wo es um Leben und Tod geht. Dies ist mit der Innovation im Rettungswesen mehr denn je gewährleistet.« Leander Thormann, stellvertretender Leiter der Landesschule Nordrhein in Simmerath, ist froh über die Neuerungen im Gesundheitswesen - schließlich lösen neue Gesetzgebungen nicht immer Jubelschreie bei den Betroffenen aus.
Wo bislang Rettungsassistenten und Notarzt zum Patienten geeilt sind, kann künftig der Notfallsanitäter alleine die Erstversorgung übernehmen - und dennoch wird beste medizinische Versorgung gewährleistet.

Wo bislang Rettungsassistenten und Notarzt zum Patienten geeilt sind, kann künftig der Notfallsanitäter alleine die Erstversorgung übernehmen - und dennoch wird beste medizinische Versorgung gewährleistet.

»Die Kompetenzen im Rettungsdienst werden steigen«, versichert Leander Thormann. So könne der gesamte Behandlungsablauf in der Notsituation optimiert, die Versorgungsqualität vor Ort sowie während des Transports gesteigert und damit Folgeschäden minimiert oder gar verhindert werden. »In der Praxis wirkt sich die gesetzliche Situation bei der Notfall-Versorgung und der beruflichen Qualifikation positiv aus«, erklärt Christine Scholl, Abteilungsleiterin der Landesschule Nordeifel in Simmerath. Voraussetzung dafür ist, dass peu á peu die Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern fortgebildet werden. Das erste Dutzend Absolventen hat kürzlich die Prüfung an der Landesschule im Simmerather BGZ erfolgreich bestanden. »Je nach Berufserfahrung dauern die Kurse bis zu 960 Stunden«, erläutert der Schulleiter - daher sei die Gesetzesänderung nicht von heute auf morgen umsetzbar. Muss sie auch nicht: Erst 2027 sind ausschließlich Notfallsanitäter als Einsatzleiter auf dem Rettungswagen erlaubt. Der Fahrer ist auch dann ein Rettungssanitäter. »Es werden dann mehrere Hundert Notfallsanitäter alleine in Nordrhein-Westfalen benötigt«, sieht Thormann einen neuen, spannenden Beruf im Gesundheitswesen aufkommen. Etwa 4000 junge Menschen sollen jährlich qualifiziert ausgebildet werden. »Ein guter mittlerer Schulabschluss reicht«, versichert Thormann einen relativ leichten Einstieg. Es werden aber auch duale Studiengänge, Zertifikatlehrgänge oder berufsbegleitende Studien angeboten. Dazu werde mit der Steinbeis-Hochschule in Berlin kooperiert. »Die Menschen in der Nordeifel wissen sich bei Ihnen in besten Händen«, dankt Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns der DRK-Landesschule für das große Engagement.


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