Thomas Förster

Kanal braucht ein Trennsystem

Roetgen. Gemeinde Roetgen muss Fremdwasser in der Kanalisation reduzieren
Roetgen. Aktuell verfügt Roetgen über eine Mischwasserkanalisation. Das bedeutet, das Regenwasser zusammen mit Schmutzwasser über ein gemeinsames Kanalsystem der Reinigung in der Kläranlage zugeführt wird. In dieses System gelangt zusätzlich »Fremdwasser«. Dies ist im Prinzip Grundwasser, welches durch Drainagen und Undichtigkeiten in den Mischwasserkanal gelangt. Dieses Fremdwasser sorgt für den Überlauf (Abschlag) von Rückhaltebecken, wodurch Schmutzwasser samt allen

Feststoffen und Hygieneartikeln in Gewässer gelangt. Eine starke Verdünnung des Schmutzwassers, welche für die Reinigung des Abwassers problematisch ist und eine Überlastung der Kläranlage sind weitere Folgen.

Auf Grund dieser Fremdwasserproblematik im gesamten Gemeindegebiet Roetgen, explizit und akut am Regenüberlaufbecken (RÜB) Roetgenbachstraße, besteht die Notwendigkeit, Fremdwasser aus der zur Kläranlage leitenden Kanalisationsleitung zu reduzieren.

Der Mischwasserkanal soll nun in einen reinen Regenwasserkanal umgewandelt werden. Parallel wird ein separater Schmutzwasserkanal errichtet, in dem alleinig das häusliche Abwasser zur Kläranlage geleitet wird. Um diese Trennung vollziehen zu können, ist es erforderlich die privaten Grundstücke detailliert zu betrachten, eventuell die Leitungsführungen zu trennen und über die jeweilige Abwasserleitung fortzuleiten. Bei notwendigen Änderungen der Grundleitungen auf Privatgrundstücken werden Kosten für die Grundstückseigentümer anfallen.

200 Euro je Meter geförderter Leitung

Das Land NRW ermöglicht die Kostenübernahme von bis zu 30 % der zuwendungsfähigen Ausgaben (inkl. Schächte etc.), maximal 200 EUR je angefangener Meter geförderter Leitung. Die vorlaufende Zustands- und Funktionsprüfung ist nicht förderfähig. Ebenfalls ist keine Förderung möglich, wenn die Arbeiten auf dem privaten Grundstück in Eigenregie umgesetzt werden.

Mit der Umsetzung der Maßnahme ist voraussichtlich frühestens im Jahr 2025 zu rechnen - und es wird mit einer Gesamtbauzeit von mindestens fünf Jahren gerechnet.


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