

»Wir wissen, dass mit unseren Maßnahmen Komforteinbussen bei der Bargeldbeschaffung verbunden sind. Wir würden lieber heute als morgen alle Automatenstandorte wieder öffnen.« Aber die brutalen Angriffe auf Filialen und Geldautomaten zwingen die Sparkasse Aachen zum Handeln.
Nordeifel. Mitte Juni musste die Sparkasse Aachen zahlreiche Geldautomaten vom Netz nehmen und die zeitliche Verfügbarkeit von Automaten deutlich einschränken. Damit reagierte sie auf zunehmende und brutaler werdende Angriffe auf die Automaten. »Wir müssen das Risiko deutlich vermindern, dass bei den Sprengungen Personen zu Schaden kommen«, erläutert Norbert Laufs, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Die Ad-hoc-Maßnahme im Juni bezeichnete die Sparkasse als vorübergehend. In der Zwischenzeit hat sie alle rund 100 Geldautomaten-Standorte mit insgesamt 200 Automaten hinsichtlich einer verschärften Gefährdung analysiert. Dabei hat sie alle Aspekte auf den Prüfstand gestellt und den Bedarf der Kunden an einer komfortablen Bargeldbeschaffung mit Sicherheitsaspekten für Menschen, Gebäude und Geräte gegeneinander abgewogen.
Norbert Laufs: »Wir entschuldigen uns bei unseren Kunden für die Einbußen im Komfort, die diese Maßnahmen mit sich bringen. Leider sind sie aber unumgänglich.«
Wie die Sparkasse aktuell mitteilt, wird es auch in nächster Zeit bei 18 Standorten weiterhin kein Angebot an Geldautomaten geben. Dabei handelt es sich mit einer Ausnahme ausschließlich um SB- bzw. externe Standorte. »Wir möchten auch zusätzlich neue Automaten außerhalb von Gebäuden aufstellen. Damit reduziert sich bei einem Angriff die Gefahr für Personen deutlich«, erläutert Norbert Laufs. Die Sparkasse sucht hierfür Standorte unter anderem in der Eifel. Das wird allerdings Zeit in Anspruch nehmen, da sowohl die Standortsuche, die baulichen Maßnahmen und auch die Lieferzeiten für die Automaten derzeit langwierig sind.
An vielen Stellen, an denen Automaten abgeschaltet sind, hält bereits regelmäßig die Mobile Filiale der Sparkasse. Zusätzlich werden die Haltepunkte ausgeweitet. Die Sparkasse setzt zwei Busse ein, die zahlreiche Stellen in der Städteregion regelmäßig anfahren.
In sechs Sparkassenfilialen sind die Geldautomaten ausschließlich während der Servicezeiten aktiv. In allen übrigen Filialen und SB-Standorten ist mindestens ein Automat auch an den Wochenenden von 5:00 bis 23:00 Uhr verfügbar.
»Sicherheit war schon in der Vergangenheit teuer«, weiß Laufs. »Die zahlreichen Aktivitäten, die wir derzeit anstoßen, werden ebenfalls viel Geld kosten. Es ist richtig und gut, dass wir auch in zahlreiche neue Automaten, in zusätzliche Stabilität der bestehenden Geräte und in Sicherheit investieren«.
Die Sparkasse testet derzeit eine neue Generation von Farbpatronen, die das Geld bei einer Sprengung einfärben sollen. Bisher bietet der Einsatz von Farbpatronen nach Einschätzung der Sparkasse keinen absoluten Schutz, da auch derart ausgestattete Geldautomaten gesprengt werden. Dies liege daran, dass zum einen in der Regel nicht alle Geldscheine bei derart wuchtigen Sprengungen eingefärbt würden und die Täter zum anderen auch eingefärbte Geldscheine verwerten könnten.
Weiterhin empfiehlt die Sparkasse, dort, wo es möglich ist, unbar mit der SparkassenCard zu bezahlen.
Die Geschäftsstellen in Höfen, Kalterherberg, Konzen und Strauch bieten Bargeld-Ausgabe nur während der Servicezeiten an.
In Kesternich und Mützenich gibt es aktuell gar kein Bargeld.
Die »mobile Filiale« macht donnerstags in Rott, Lammersdorf, Rurberg und Eicherscheid Station.