Pferd und Mensch müssen sich verstehen
»Ich habe im auswärtigen Amt gearbeitet und den Pferdesport als Hobby betrieben«, erinnert sich Sandra Schneider an ihre schicksalshafte Begegnung 2003. Sie machte eigentlich nur einen Kurs zur professionellen Westernreiterin, bekam aber die Gelegenheit auf einer Ranch im US-amerikanischen New Mexico junge und verhaltensauffällige Pferde zu betreuen. »Die Arbeit dort hat mir die Augen geöffnet«, so die heute 44-Jährige. »Ich wollte nicht länger auf Turnieren Schleifen hinterherjagen, sondern den Pferden helfen.« Kurz darauf ließ sie sich zur Pferdetrainerin ausbilden. Heute ist Sandra Schneider eine renommierte Westerntrainerin und bekannt dafür, dass sie die Pferde ganzheitlich, gesunderhaltend und mit Rücksicht auf die individuelle Anatomie der Pferde ausbildet und reitet. Bereits seit 2004 arbeitet sie als selbständige Pferdetrainerin (FN-Berittführerin und EWU-Betreuerin und Sportassistentin Westernreiten sowie Zertifizierte Pferdekommunikationstrainerin). Zudem hat sie erfolgreich ein Studium am Internationalen Institut für Pferdekommunikationswissenschaft (IIPKW) abgeschlossen. Dort hat sie mit renommierten Trainern wie Peter Kreinberg und Michael Geitner zusammengearbeitet und weitreichende Kenntnisse über ganzheitliches Pferdetraining erlangt.
Wildpferde aus Namibia, Mustang aus Arizona
Nach vier Jahren auf dem Rosenhof in Dansweiler bei Köln hat es Schneider nun in die Eifel gezogen. »Hier habe ich beste Voraussetzungen für meine Arbeit vorgefunden«, erläutert die Pferdetrainerin. Ihre elf Stellplätze sind allesamt ausgebucht. »Jedes Tier hat seine individuellen Eigenarten und Probleme«, unterstreicht Schneider. Das eine sei mit Magenproblemen gekommen, ein anderes lasse seinen Reiter gar nicht mehr aufsteigen. »Viel Gefühl«, ist das Geheimrezept der gebürtigen Westerwälderin. »Du bekommst genau das zurück, was Du gibst«, versichert sie. In ihrer Akademie für ganzheitliches, gewaltfreies Pferdetraining bildet sie ihre Schüler aus. »Die klassische Ausbildung ging mir nicht weit genug«, unterstreicht Schneider, die stets Ross und Reiter im Blick hat. Und so hat sie sich namhafte Mitstreiter wie Dr. Gerd Heuschmann, der an der Deutschen Reitschule in Warendorf unterrichtet, ins Boot geholt. So hat sie Wildpferde in Namibia für die Reiterei ausbilden können. »Ein Pferd wird gerne geritten, weil es das Gemeinschaftsgefühl mit dem Menschen mag«, unterstreicht Schneider. Jungpferde müssen auf sanfte Art an den Sattel gewöhnt und die Ziele des Reiters behutsam verfolgt werden. Buckelt, beißt oder tritt ein Pferd, dann gebe es dafür Ursachen: »Wenn man diese gefunden hat, kann man das Übel an der Wurzel packen«, ist für Schneider jedes vermeintliche Problempferd eine neue Herausforderung. Das ist auch ihr junger Mustang, den sie aus einer Auffangstation in Oregon und vor der Verwahrlosung gerettet hat...TV-Serie und Kurse
Seit Februar 2012 ist Sandra Schneider in der TV-Serie »die Pferdeprofis« auf Vox gemeinsam mit Bernd Hackl zu sehen. Es geht dabei um die Therapie von Problempferden. Sandra Schneider demonstriert im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung ihre Arbeit, indem sie die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Pferd und Mensch erörtert. Sie gibt wertvolle Reitertipps, beschreibt Umgangs- und Trainingsformen und vermittelt Kenntnisse über die Anatomie des Pferdes. Nächste Termine sind am Sonntag, 30: September (nur noch Zuschauerplätze) und 4. November.Um Bodenarbeit geht es am Sonntag, 21. Oktober, in Strauch, Monschauer Straße 30.