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Politikverdrossenheit den Kampf ansagen

Er ist im Jugend-Beirat der Gemeinde Roetgen, einer von sechs Vorsitzenden im Bund der deutschen katholischen Jugend und seit kurzem Parlamentarier. Besser gesagt Abgeordneter auf Zeit, schließlich gehörte Laurin Merle dem Jugend-Landtag an, der drei Tage lang in Düsseldorf beraten, diskutiert und beschlossen hat.

Wie 236 andere junge Menschen aus NRW zwischen 16 und 20 Jahren zog der Roetgener in den Landtag ein und vertrat dort den SPD-Mann Stefan Kämmerling. »Ich interessiere mich für die Politik, aber Parteien sind dabei nur zweitrangig«, stellt der 18-Jährige klar. Der achte Jugend-Landtag war nicht der erste Besuch von Laurin Merle in Düsseldorf. »Wir waren Anfang des Jahres mit der Schule dort und ich wollte die Abläufe vor Ort näher kennenlernen.« Also nahm er die Einladung von Stefan Kämmerling gerne an. »Ich war überrascht, wie kontrovers diskutiert wurde«, so der frisch gebackene Abiturient. Viele knappe Entscheidungen seien getroffen worden. »Sicherlich auch, weil nicht alle den Parteien angehören, die sie jetzt vertreten haben, sondern wie ich unabhängig und unvoreingenommen waren.«

Schulfächer

Bei der dreitägigen Veranstaltung ging es besonders um die Themen »Ermöglichung eines Gesellschaftswissenschaftlichen Abiturs« sowie »Einführung eines Politikprojekts an Schulen«. »Wir wollen musisch-künstlerische und gesellschaftswissenschaftliche Fächer stärken, die zuletzt von Sprachen und Naturwissenschaften in den Hintergrund gedrängt wurden«, erklärt Merle. Und so gab man eine Empfehlung an die wahren Parlamentarier ab, sich mit diesem Thema zu befassen. »Schließlich wollen wir Botschafter der repräsentativen Demokratie sein.« »Ich freue mich, dass mich beim Jugend-Landtag ein Jugendlicher aus der Nordeifel im Landtag vertreten hat«, so der der SPD-Landtagabgeordnete Stefan Kämmerling. »Laurin ist ein hoch engagierter und motivierter junger Mann.« Politiker will Laurin Merle dennoch vorerst nicht werden. »Ich mache ein Volontariat bei Antenne AC, da sollte man überparteilich agieren«, hat für den Schulabgänger der berufliche Einstieg Priorität. www.landtag-nrw.de


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