Präsentation heißt »Ein Geschenk machen«
»Jeder Mensch birgt großes Potential und einzigartige Fähigkeiten in sich. Sie zu nutzen und wirken zu lassen, damit andere sie wahrnehmen, ist das Ziel unserer Vortragsreihe«, ist sich Theo Bergauer mit seinen Kollegen Matthias Winter und Marcus König einig. Das Trio hat zu gleich vier erlebnisreichen Vorträgen eingeladen - drei begeisternde Abende sind schon vorüber, der Abschluss steht nun an: »Es ist Zeit, etwas zu bewirken«, lautet Theo Bergauers Motto. Seit 25 Jahren gibt der Gründer von »b.wirkt!« Tipps, wie die Herausforderungen der heutigen Zeit gemeistert werden können. Im Interview mit WochenSpiegel-Redakteur Thomas Förster zeigt Theo Bergauer auf, was die Teilnehmer zum Abschluss am Mittwoch, 7. Dezember, erwartet. Begeisterung – wie begeistere ich andere und gerade auch mich selbst von mir? Theo Bergauer: Viele Menschen haben Angst davor, frei vor anderen zu sprechen und ihnen etwas zu präsentieren. Dabei steckt in Präsentation doch Präsent - anderen ein Geschenk machen. Wir sollten von Angst auf Freude umschalten, eine Generalprobe vor dem Spiegel oder besser noch mit Vertrauten machen und so Selbstsicherheit erlangen. Dann gelingt es uns, die Augen unserer Zuhörer zum Leuchten zu bringen und damit auch unsere eigenen. Kann man Ausdruckskraft und Standfestigkeit trainieren? Oder sind solche Eigenschaften »angeboren«? Theo Bergauer: Ich selbst war in früherer Zeit schüchtern und zurückhaltend. Mit Training ist vieles möglich und wenn eine gewisse Routine einsetzt, fällt manches leichter. Wir müssen Dinge einfach präsentieren - so vermitteln wir höchste Ausdruckskraft. Wer mit hochtrabender Komplexität die Fachkompetenz unter Beweis stellen will, verzettelt sich leicht und verliert den Zugang zu den Zuhörern. Wie wirkt eine Präsentation nachhaltig? Theo Bergauer: Monologe sind tödlich. Wer präsentiert, der muss sein Publikum in den Vortrag einbeziehen. Besonders leicht geht das mit einer bildhaften Sprache oder tatsächlicher Visualisierung des Gesagten. Das Publikum muss der Präsentation folgen können, sonst schaltet es ab. Fällt meine Begeisterungsfähigkeit leichter, wenn ich mir bestimmte, individuelle Ziele setze? Theo Bergauer: Sie sollten sich Zwischenziele setzen, um leichter und schneller Erfolg zu haben. Das motiviert und bestätigt in seinem Tun. Gleichfalls ist es wichtig mutig zu sein, etwas Ausgefallenes auszuprobieren und so das Publikum zu überraschen. So kann ich mich entlang eines roten Fadens hangeln, Erfolge feiern und selbstsicher die Themen der Präsentation abarbeiten. Was erwartet die Leser bei Ihrem Vortrag? Theo Bergauer: Ich habe zwölf Module für eine wirkungsvolle Präsentation im Gepäck. Zudem gebe ich Tipps, wie man einen Vortrag mit einem roten Faden aufbaut, damit man nicht hängen bleibt. Und wenn doch ein kleiner BlackOut einsetzen sollte, findet man so schnell ins Thema zurück. Warum dürfen sie diesen keineswegs verpassen? Theo Bergauer: Ich möchte mit dem Publikum in den Dialog treten, Moderator sein und ihnen zeigen, dass Präsentation kein Hexenwerk ist. Oft muss nur die Initialzündung her. Sender und Empfänger müssen auf eine Frequenz gebracht werden. Eine Studie belegt, dass 82 Prozent aller Präsentationen als langweilig empfunden werden. 14 Prozent der Vorträge sind nüchtern gesagt »zielführend« und nur vier Prozent begeisternd. Und dieser Abend im Druckereimuseum Weiss soll, ja wird die Statistik verändern und zu den mickrigen vier Prozent gehören!