

Von Ralph Menz Die Festspiel-Freunde auf der Burg erlebten einen Liederabend mit den beiden Höhner-Musikern, der so recht in keine Schublade passen wollte und der daher ein einmaliger oder wie es Hannes Schöner es formulierte, ein "magischer Abend" war. Da trafen Cover-Songs zum Mitsingen auf altes kölsches Liedgut ebenso wie Streiflings ostdeutsche LPG-Erinnerungen auf die zarten Streichertöne des grazilen Artland Quartetts. " Everywhere you go you always take the weather with you" ? der "Wetterbeschwörungs-Choral" von Schöner&Streifling gleich zum Konzertauftakt zeigte seine Wirkung und es wurde ein trockener Sommerabend über Monschau. Von Rio Reisers "Junimond" bis zur Beatles-Nummer "Yesterday" spannten die beiden einen weiten Bogen über die Musikgeschichte der vergangenen Jahrzehnte und sangen, woran sie selbst Freude hatten. Dazu gehörten auch Blues-Nummern, die sie gekonnt musikalisch und emotional auslebten. Diese Begeisterung sprang schnell auf das Publikum über. Es durften aber auch nachdenkliche Eigenkompositionen wie "Das Lied über die Zeit" oder der eine oder andere Höhner-Titel nicht fehlen. Auch mit Cover-Songs blieb es immer ein Schöner&Streifling-Abend, dem die erfahrenen Sänger mit ihren starken und professionell ausgebildeten Stimmen eine besondere Note verliehen. Mit "Die Nachbarin" gab es zudem eine Weltpremiere und Streiflings Begleitung von Van Morrison "It`s All Over Now Baby Blue" auf der Mundharmonika war einer der vielen Höhepunkt des Abends. Hannes Schöner und Jens Streifling glänzten immer wieder mit eigenen und gecoverten Soloeinlagen, die sich hinter dem Original nicht verstecken mussten. Streifling wurde zudem seinem guten Ruf als Multi-Instrumentalist mehr als gerecht. Zum starken Gesamteindruck trugen auch die begleitenden Musiker an der Akustikgitarre und den Drums bei. Für den Monschauer Gero Körner am Piano war es ein Heimspiel, das er glänzend meisterte. Noch eine Schippe mehr kölsche Stimmung kam auf, als die beiden Überraschungsgäste des Abends auf die Bühne sprangen: Peter und Stephan Brings von der gleichnamigen Kölner Kultband rissen das Publikum bei "Ohne Zweifel mitten in der Eifel ?" mit. Ein wahres Heimspiel für Schöner, Streifling und Brings. Aber auch das gemeinsame Intonieren von Udo Lindenbergs "Cello" trug zur besonderen Stimmung des Abends auf der Burg bei. Zum Finale erklang Leonard Cohens "Hallelujah" aus allen Kehlen und die Musiker verabschiedeten das Publikum mit einem Gänsehautgefühl in die Nacht. Die 1000 Gäste erlebten einen 2,5-stündigen Konzertabend, den es so nicht von der Stange oder auf CD zu kaufen gibt. Die professionelle Vorbereitung der Musiker, die besondere Mischung der ausgewählten Titel und eigenen Stücke, die Komposition aus west- und ostdeutscher Lebensgeschichte und letztlich die schwungvollen Gäste aus Köln bescherten den Besuchern ein wahrlich einmaliges Musikerlebnis ? ohne Zweifel mitten in der Eifel. Mehr Videos vom Abend gibt es auf Facebook und im Youtube-Kanal des WochenSpiegel. Fotos: Udo Kell (7), Andreas Noll