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»Stummer Hirte« sammelt 81.650 Euro

»Das hier ist das Wunder von Monschau«. Prof. Dr. Udo Kontny begegnet als Leiter der Kinderonkologie im Aachener Klinikum vielen Menschen, die auf ein solches Wunder hoffen.
Peter Schanz, Vorstandsmitglied des Vereins  »Förderkreis Hilfe für krebskranke Kinder e.V. Aachen«, und Prof. Dr. Udo Kontny, Leiter der Kinderonkologie am Klinikum in Aachen, danken dem »stummen Hirten« für seine erfolgreiche Spendenaktion. Foto: T. Förster

Peter Schanz, Vorstandsmitglied des Vereins »Förderkreis Hilfe für krebskranke Kinder e.V. Aachen«, und Prof. Dr. Udo Kontny, Leiter der Kinderonkologie am Klinikum in Aachen, danken dem »stummen Hirten« für seine erfolgreiche Spendenaktion. Foto: T. Förster

Dass es Reiner Jakobs gelungen ist auch in der Corona-Pandemie stolze 81.650 Euro für krebskranke Kinder zu sammeln, macht den Mediziner fassungslos. »Viele Spendenaktionen fielen aus, obwohl wir sie in dieser Zeit ganz besonders benötigen«, so Kontny. Die gesundheitliche Auswirkung des Corona-Virus auf seine Patienten sei zwar sehr gering. »Aber der soziale Aspekt und die Psyche leiden immens«. Es darf nur ein Elternteil ständig beim schwerkranken Kind im Klinikum bleiben, Geschwistern oder Großeltern ist der Besuch nicht gestattet. »Dazu dann die schwierigen Bedingungen, wenn Schule oder Kita geschlossen sind«, so Kontny. Auch eine freundliche Geste des Personals oder eine liebevolle Umarmung sei wegen Maskenpflicht und Abstandgebot nicht möglich. Dem »singenden Hirten«, Reiner Jakobs, stehen die Tränen in den Augen. »Ich bedanke mich bei allen, die mich so tatkräftig unterstützt haben«, erklärt er und ist selbst ungläubig, dass es auch ohne Gesang und mit deutlich kleinerer Krippe dieses Spendenergebnis geworden ist. Vereine und Unternehmen aus der Region hatten mehr denn je gespendet. »Sechsmal habe ich eine Krippe aufgebaut«, erinnert er sich an die Weihnachtszeit zurück. »Ich hatte ja Zeit«, schmunzelt er und wünscht sich vor allem eines: »Dass nächstes Jahr wieder alles normal ist.« Und weil er in der Kirche nicht zur Gitarre greifen darf, lädt der »Singende Hirte« zum spontanten Abschluss-Ständchen vor das Gotteshaus ein.


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