Britta Scheffen

Unser Dorf hat Zukunft: Rohren zeigt der Landesjury Herz und Ideenreichtum

Ein kleines Dorf wie eine große Familie – Rohren tritt beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ an und begeistert mit innovativen Projekten und starkem Gemeinschaftssinn.

Wochenlang hatte sich die Dorfgemeinschaft auf diesen besonderen Termin vorbereitet, denn nach der Golddorf-Plus-Auszeichnung im regionalen Wettbewerb durfte der Ort als einer von nur zwei Vertretern der StädteRegion Aachen in den Landesentscheid einziehen.

„Wir sind schon ein bisschen aufgeregt, aber mächtig stolz auf das, was unser Dorf auf die Beine gestellt hat“, begrüßte Ortsvorsteher Maik Gabbert die Jury am Gemeindehaus. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer und Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier startete ein Rundgang, der Tradition und Moderne, Kreativität und Gemeinschaft eindrucksvoll miteinander verband.

Von QR-Codes bis Stempelweg: Tradition trifft Innovation

Besonders im Blickpunkt standen zwei Projekte, die in den vergangenen Monaten umgesetzt wurden: Zum einen sorgen neue QR-Codes an historischen Gebäuden für spannende Einblicke in die Dorfgeschichte, abrufbar über eine frisch gestaltete Website. „Tradition und Moderne – das passt bei uns einfach zusammen“, erklärte Gabbert. Zum anderen überraschte der neue Familienwanderweg „Summis Stempelweg“, der den alten Natur- und Waldlehrpfad von 1988 neu belebt. Kinder können dort Stempel sammeln, die am Ende einen Schatzschrank öffnen – gefüllt mit kleinen Überraschungen, liebevoll gefertigt von den Eifeler Landfrauen.

Dorfrundgang mit kreativen Ideen und viel Humor

Der Rundgang führte die Jury quer durch das Dorf, vorbei am Friedhof mit seinen unterschiedlichen Bestattungsarten, durch das Neubaugebiet Branderhaild, bis hin zum Sportplatz und Schützenheim. Auch Sehenswürdigkeiten wie Lourdes-Grotte, Sägemühle und Waldmuseum fehlten nicht – allerdings nicht in Echtzeit, sondern in einem augenzwinkernd produzierten Video, das im Festsaal Hermanns auf Leinwand gezeigt wurde. „Wir haben uns erlaubt, ein wenig kreativ zu sein“, schmunzelte Gabbert.

Kulinarisch verwöhnt wurde die Jury mit Trevvel und Monschauer Dütchen, serviert von den Landfrauen, die auch ihr Kochbuch „Omas Rezepte“ vorstellten. Im Anschluss gab es ein „Speed-Dating“ mit allen Vereinen des Ortes: vom Sportverein über den Kirchenchor bis hin zur Feuerwehr und zum Theaterverein. Jeder stellte sich mit Stellwänden und Aktionen vor – ein lebendiges Bild von dem, was Dorfgemeinschaft hier bedeutet.

„Kleines Dorf, große Familie“ – gelebte Gemeinschaft in Rohren

Das Leitbild „Rohren – kleines Dorf, große Familie“ zog sich wie ein roter Faden durch den Tag. Werte wie Offenheit, Lebensqualität, Engagement und Zukunftsorientierung waren überall spürbar. „Wir wollen ein Ort bleiben, an dem Menschen gerne leben und sich wohlfühlen“, fasste Gabbert die Vision des Dorfes zusammen.

Nun heißt es abwarten: Die Landesjury wird ihre Entscheidung im Laufe des Septembers bekannt geben. Egal wie es ausgeht, für die Rohrener steht schon jetzt fest: Sie haben gezeigt, dass ihr Dorf Zukunft hat – und zwar mit Herz, Humor und einer Gemeinschaft, die ihresgleichen sucht.


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