Weniger Kirchenmitglieder im Bistum Aachen
Der Umfang der Trauungen, Taufen und Erstkommunion bewegt sich nach Mitteilung des Bistums nach zwei Corona-Jahren wieder auf dem Niveau von 2019. Bei den Gottesdienstbesuchen herrscht weiterhin Zurückhaltung.
»Das Bild von Kirche verändert sich weiter«, sagt Generalvikar Dr. Andreas Frick. »Die Volkskirche ist passé. Stattdessen beobachten wir eine große Vielfältigkeit an unterschiedlichen Orten von Kirche, an denen Menschen Gemeinschaft und Glauben leben.« Die Nachfrage nach den Bischöflichen Schulen sei ungebrochen und auch die Heiligtumsfahrt habe mehr als 110.000 Menschen, Generationen und Nationen miteinander verbunden. »Dass der Dom auch abends um 22 Uhr zur Komplet (Gebet zur Nacht) voll gewesen ist, steht im klaren Kontrast zur ansonsten deutlichen Zurückhaltung bei Gottesdienstbesuchen und zeigt, dass wir die Bedürfnisse der Menschen auch in der Liturgie stärker wahrnehmen müssen.« Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr lediglich 3,9 Prozent der Gläubigen den Gottesdienst. 2019 waren dies noch 7,1 Prozent.
Im Jahr 2022 wurden wieder mehr Menschen getauft (6.829 oder plus 17,4 Prozent), gingen zur Erstkommunion (6.749 oder plus 11 Prozent) und ließen sich kirchlich trauen (1.428 oder plus 81 Prozent).
Die Zahl der Bestattungen stieg gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 10.564 und bewegt sich damit weitgehend auf dem Niveau der Vorjahre.
Insgesamt zählt das Einzugsgebiet des Bistums Aachen 2,03 Millionen Menschen. Davon sind 935.416 katholisch. Das entspricht 46 Prozent der Bevölkerung.
»Eine Kirche, die in Freiheit Begegnung und Sinn ermöglicht, gehört auch weiterhin zur unverzichtbaren Säule einer pluralen Gesellschaft«, so Dr. Andreas Frick. Das Bistum Aachen setze deshalb auch konsequent seinen Veränderungsprozess fort. »Dazu gehören nicht nur die Neuaufstellung von Strukturen, sondern auch die Fortsetzung der bereits vor Jahren begonnenen konsequenten Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt.«

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