Thomas Förster

Wo Nachbarschaft aktiv gelebt wird

Monschau. Martin Kotthaus, Botschafter in Belgen, ist begeistert von grenzüberschreitender Zusammenarbeit

Matthias Kotthaus, Deutscher Botschaft in Belgien, war zum grenzüberschreitenden Arbeitsgespräch mit (v.l.) Charles Servaty (Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft), Gerhard Schmitz (Betriebsleiter Wasserwerk Perlenbach), und den Bürgermeistern der Stadt Monschau und Gemeinde Bütgenbach, Dr. Carmen Krämer und Daniel Franzen gekommen. Er trug sich ins Goldene Buch der Stadt Monschau ein.

Matthias Kotthaus, Deutscher Botschaft in Belgien, war zum grenzüberschreitenden Arbeitsgespräch mit (v.l.) Charles Servaty (Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft), Gerhard Schmitz (Betriebsleiter Wasserwerk Perlenbach), und den Bürgermeistern der Stadt Monschau und Gemeinde Bütgenbach, Dr. Carmen Krämer und Daniel Franzen gekommen. Er trug sich ins Goldene Buch der Stadt Monschau ein.

Bild: Thomas Förster

Monschau (Fö). »Belgier und Deutsche verfolgen auf vielen Wegen die gleichen Interessen - da tut es gut zu sehen, wie hervorragend die Zusammenarbeit unter den Kommunen direkt an der Staatsgrenze funktioniert.« Martin Kotthaus, seit 2018 deutscher Botschafter in Brüssel, konnte sich in Monschau, direkt auf der »Grenze« in Küchelscheid und im touristischen Zentrum Ostbelgiens in Bütgenbach überzeugen.

Charles Servaty, Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, hatte den Botschafter zur Ortstermin an die deutsch-belgische Grenze eingeladen. »Wir machen regelmäßige Arbeitstreffen, arbeiten bei der Feuerwehr und im Tourismus eng zusammen - Grenzen werden uns dann nur rechtlich aufgezeigt«, erklärt Daniel Franzen, Bürgermeister der Gemeinde Bütgenbach.

Auf die Frage, ob auch eine künftig größere touristische Gemeinschaft auf deutscher Seite die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vorantreiben oder doch verhindern werde, meint Monschaus Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer gelassen: »Wer am lautesten ist, vertritt nicht immer die Meinung der breiten Masse.«

Schon lange besorgt die Menschen gerade in Küchelscheid und Leykaul die Frage, was im Notfall passiert. Ein Rettungswagen ist aus Höfen kommend in fünf Minuten vor Ort, von Büllingen braucht er 20 Minuten. »Zeit, die zu lange sein und nicht nötig ist«, unterstreicht der Botschafter. Zwischen Rheinland-Pfalz und der Deutschsprachigen Gemeinschaft gibt es ein Abkommen, dass man sich im Rettungsdienst unterstützt - von nordrhein-westfälischer Seite fehlt jedoch noch die Unterschrift.

Gerhard Schmitz, Betriebsleiter des Wasserwerks Perlenbach, nutzte den hohen Besuch, um auf die Dringlichkeit einer Aufstockung der Perlenbachtalsperre aufmerksam zu machen. »Das Rur-Wasser hat höchste Qualität, weil es kaum von Menschen beeinflusst ist«, weiß Schmitz.Dafür sei die Flussperlmuschel ein wichtiger Indikator. Es komme aus dem Hohen Venn in Belgien und Belgier in Fringshaus, Küchelscheid und Leykaul können mit eben diesem Wasser versorgt werden. Ehe die Aufstockung umgesetzt sei, sei noch viel Planung notwendig. Der Botschafter zumindest hat seine Unterstützung zugesagt.


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