Wo steht die Energiewende?
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen macht ab sofort den Stand der Energiewende auf einfache Art und Weise sichtbar: mit dem Energiewende-Cockpit, einem kostenfreien Monitoring-Tool im Internet. Unter www.energiewende-cockpit-ihk.de können sich Interessierte schnell und jederzeit den Status-quo des Ausbaus des Stromnetzes in Deutschland und der erneuerbaren Energien vor Augen führen. Außerdem informiert die Online-Plattform über Neuigkeiten beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft und zeigt mögliche Handlungsbedarfe auf. »Das Cockpit erlaubt uns einen Blick in den Maschinenraum der Energiewende«, sagt IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel. »Läuft es rund oder hakt es? Wo muss gegebenenfalls neu justiert werden?« Ziel sei es, den Kurs der Energiewende nicht aus den Augen zu verlieren, betont Kohl-Vogel gemeinsam mit ihren Vizepräsidenten Stefanie Peters und Dirk Harten sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer während der Vorstellung des Monitoring-Tools in Aachen.
Modern und klimafreundlich
Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart wandte sich per Videobotschaft an die regionalen Unternehmen und betont, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle im zukünftigen Energiesystem einnehmen werde und Nordrhein-Westfalen nicht den Anschluss verlieren dürfe: »Immer mehr Länder und immer mehr Industrien machen sich auf den Weg hin zur Klimaneutralität. Wir dürfen diesen Zug jetzt nicht verschlafen, sondern müssen den Wandel in allen Teilen der Wirtschaft gestalten. Das ist Teil unseres industriepolitischen Leitbildes, Wirtschaft und Umwelt zusammenzudenken und Nordrhein-Westfalen zu den modernsten und klimafreundlichsten Industriestandorten Europas bis 2030 zu entwickeln. Wir haben dafür alle Voraussetzungen.« Michael F. Bayer ist überzeugt, dass die Wirtschaft die Chancen der Energiewende nutzen wird – mit Hilfe der Wissenschaft: »Die Chancenregion Aachen steht in den Startlöchern, um neue Geschäftsmodelle und neue Arbeitsplätze zu schaffen.« Für die Unternehmen in der Region seien neben dem schnellen Ausbau erneuerbarer Energien und der benötigten Strom- und Gasleitungen auch Versorgungssicherheit, niedrige Strompreise und weniger Bürokratie erforderlich. Bayer bekräftigt: »Für diese zentralen Ziele setzt sich die IHK Aachen künftig noch stärker ein.«Strom darf nicht teurer werden
IHK-Vizepräsident Dirk Harten, Geschäftsführer der Schwermetall GmbH aus Stolberg, verweist auf ein Instrument des Energiewende-Cockpits, das sich bereits heute im roten Bereich befindet: »Die Strompreisanzeige steht am Anschlag und macht klar: Teurer darf es für die Verbraucher in Deutschland nicht mehr werden, sonst drohen Unternehmen mit Abwanderung.« Das müsse um jeden Preis verhindert werden: »Industriearbeitsplätze, die aus Kostengründen ins Ausland verlagert werden, schonen nicht die Umwelt«, warnt Harten. »Sie sind für immer verloren – was wiederum Arbeitsplätze bei regionalen Zulieferern bedroht.«Das Energiewende-Cockpit der IHK Aachen rückt auch den Hoffnungsträger des Rheinischen Reviers in den Fokus: Wasserstoff. »Der Umbau unseres Energiesystems eröffnet besonders für den starken Maschinen- und Anlagenbau in der Region neue Perspektiven und Märkte«, hebt IHK-Vizepräsidentin Stefanie Peters hervor, geschäftsführende Gesellschafterin der NEUMAN & ESSER Group aus Übach-Palenberg. Peters wurde in den Nationalen Wasserstoffrat der Bundesregierung berufen und ist überzeugt: »Es entstehen neue Wertschöpfungsketten, die innovative Unternehmen nutzen können, um ihr Know-how in der Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoffs auszubauen.«