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Thomas Förster

Wolf hat jetzt auch Höfen erreicht

Höfen. Tödliche Attacke auf ein Schaf in der Triftstraße - Esel verhindert Schlimmeres

Elke Mießen hält Schafe und Lämmer seit dem Wolfsriss im Stall ihres landwirtschaftlichen Betriebes an der Triftstraße in Höfen.

Elke Mießen hält Schafe und Lämmer seit dem Wolfsriss im Stall ihres landwirtschaftlichen Betriebes an der Triftstraße in Höfen.

Bild: Thomas Förster

Höfen (Fö). »Wir haben einfach Angst um unsere Tiere und wollen andere Schafszüchter dazu sensibilisieren, ihre Tiere zu schützen.« Elke Mießen ist immer noch geschockt vom Anblick ihres Schafes, das in der Nacht von Dienstag, 13., auf Mittwoch, 14. Februar, mutmaßlich von einem Wolf gerissen wurde. Direkt am Schafsstall muss die Attacke stattgefunden haben. »Ein Glück ist er nicht ins Gebäude hinein, sonst hätte es wohl ein grausiges Blutbad gegeben«, so Elke Mießen. Gemeinsam mit ihrem Mann hält sie Schafe, Esel und ein Pony am Ende der Triftstraße in Höfen. »Wir hatten lange Jahre Milchvieh, dann Ammentiere und schließlich vom belgischen Tierschutz Esel und Ponys bekommen«, erinnert sich Elke Mießen. Vor fünf Jahren kamen auch Schafe hinzu. »Wir wussten zwar um die gefahr der Wolfsrudel im Venn, dachten aber, dass unsere Schafe durch den Esel sicher sind«, bedauert Mießen. Dieser habe auch mit dem Wolf gekämpft, wie Verletzungen und der Angstzustand des Tieres seit dem Angriff vermuten lassen.

Das weitläufige Areal zwischen Triftstraße und Kreuzung zwischen Rohren und Kalterherberg ist zwar eingezäunt, aber nicht mit einem Wolfsschutzzaun gesichert. »Das ist für uns gar nicht machbar«, erklärt Elke Mießen.

»Die Polizei hat mich als zuständigen Jagdaufseher gerufen und ich habe direkt gesehen, dass es ein Wolfsriss war«, erklärt Hermann-Josef Backes. Ein Bein sei ausgerissen worden und die charakteristischen Bissspuren vorhanden. »Wir haben die Tiere auf Kameras beobachtet, aber es ist der erste mir bekannte Angriff auf Höfener Gebiet.« Auch er vermutet, dass der Wolf gestört oder attackiert wurde und so rasch das Weite gesucht hat.

Das gerissene Tier war erst ein Jahr alt und sollte in den nächsten Tagen Nachwuchs bekommen. »Wir haben 14 Schafe und neun Lämmer«, schwärmt Elke Mießen. Seit dem Angriff werden die Tiere nachts in den Stall gesperrt und man trägt sich mit dem Gedanken, die Schafe im Herbst abzuschaffen. »Zu groß ist die Sorge, dass der Wolf wieder kommt.«

Immer wieder werden Schafe im Monschauer Land von den Wolfsrudeln aus dem Hohen Venn attackiert. Zuletzt wurden drei Wöfel am Heiligen Abend nahe Mützenich durch eine Fotofalle nachgewiesen. Nähere Infos trägt das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz zusammen auf https://wolf.nrw


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