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Fußspuren der Geschichte +++Mit Video+++

Es ist eine unscheinbare Treppe in der Cochemer Oberstadt. Doch das, was der Senheimer Künstler Christoph Anders damit gemacht hat, findet viel positives Echo. Die massiven Basaltstufen geben nämlich nun die Geschichte des einst wichtigsten Eingangsbereichs der Stadt wider.
Mehrere solcher Edelstahl-Kunstwerke hat der Künstler Christoph Anders (links) entworfen und hergestellt. Sie wurden nun an den Treppenstufen zur »Hohl« in Cochem angebracht. Stadtbürgermeister Walter Schmitz lobt den besonderen künstlerischen Ausdruck der Werke von Anders.                                  Foto: Zender

Mehrere solcher Edelstahl-Kunstwerke hat der Künstler Christoph Anders (links) entworfen und hergestellt. Sie wurden nun an den Treppenstufen zur »Hohl« in Cochem angebracht. Stadtbürgermeister Walter Schmitz lobt den besonderen künstlerischen Ausdruck der Werke von Anders. Foto: Zender

Christoph Anders ist ein begnadeter Künstler. In vielen Orten in der Region dokumentieren seine Kunstwerke die Qualität seiner künstlerischen Schaffenskraft. Sein aktuellstes Werk überzeugt aber nicht durch seine monumentale Größe, sondern vielmehr durch Kleinteiligkeit und Detailversessenheit sowie einen besonderen künstlerischen Ausdruck. Hintergrund ist die Sanierung der Treppe in der "Hohl", also der Weg zwischen der Oberbachstraße zur Jahnstraße, unmittelbar gegenüber des bekannten Cochemer Restaurants "Castello". Dort wurde neben einem künstlerischen Brunnen mit dem Namen "Cochemer Wasser" auch Geschichte in den Treppenstufen verewigt. Die kleinen Kunstwerke aus Edelstahl sollen dort an den ehemaligen Eingang der Stadt "in der Hohl" erinnern, der früher wichtiger Eingangsbereich der Stadt war. Stadtbürgermeister Walter Schmitz: "Hier befand sich das größte Stadttor der Stadt Cochem. Die Hohl war die Verbindung in die Eifel und es war eine Hauptverkehrsstrecke. Was der Künstler Anders uns geboten hat, sind Fußspuren, die Menschen hier hinterlassen haben auf dem Weg und aus der Stadt heraus. Angefangen vom Hufeisen, Rosenkranz, bis zum echten Fußabdruck." Und diese "Fußspuren der Geschichte" hat Anders zuerst gezeichnet und dann wurden die kleinen Kunstwerke aus Edelstahl hergestellt. Christoph Anders: "Die Firma Loosen in Cochem hat die Zeichnung aus Edelstahl herausgetrennt." Die drei Millimeter starken Edelstahlblatten in Postkartengröße wurden dann an den Basaltstufen befestigt. Damit die Kunstwerke auch realistisch und möglich originalgetreu aussehen, dafür hat sich Anders viel Zeit genommen. Für den Fußabdruck etwa musste seine Frau als "Fußmodel" herhalten, wie Anders schmunzelnd erzählt. "Ich bin sehr froh, dass der Künstler Christoph Anders hier für uns wieder tätig war", schwärmt Stadtchef Schmitz. Nun hofft Schmitz, dass die Problematik des nebenliegenden Brunnes bald geklärt wird. Dieser, ebenfalls von Anders geschaffen, konnte bislang noch nicht in Betrieb gehen, weil eine offenbar fehlgeleitete Abwasserleitung das Bachwasser, das den Brunnen speisen soll, verunreinigt (wir berichteten).

Kurzinfo

Künstler Christoph Anders aus Senheim

Der Bildhauer und Zeichner Christoph Anders wurde 1938 in Järischau (Schlesien) geboren und lebt seit 1953 in Senheim. Nach der Ausbildung zum Tischler studierte er Bildhauerei an der Werkkunstschule in Trier, war als Industrie-Designer bei Ford tätig und besuchte das Werklehrer-Seminar in Köln. Anschließend - bis weit in die 1980er Jahre hinein - unterrichtete er an der Realschule in Cochem. Das Gros seiner Arbeiten, darunter viele sakrale, befindet sich in der Region zwischen Trier und Koblenz.


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