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Grenzüberschreitender Fahrradtourismus

„Slow travel“, Entschleunigung in der Natur, wünschen sich immer mehr Menschen in ihrer Freizeit. Mit ihren zahlreichen Fahrradwegen bietet die StädteRegion Aachen alle Möglichkeiten, um beim Radeln den Alltagsstress zu vergessen. Davon konnte sich jetzt auch eine Delegation aus Österreich ein Bild machen. Die elfköpfige Gruppe ist selbst im österreichischen Fahrradtourismus tätig und begutachtete nun den Vennbahnradweg. Dieser führt auf einer umgebauten Bahntrasse von Aachen durch Belgien bis nach Luxemburg.

Bei einer kleinen Fahrradtour von Waismes nach Sourbroudt lernten die Teilnehmer einen kleinen Teil der insgesamt 125 Kilometer langen Vier-Sterne-Strecke kennen. Gleichzeitig bekamen sie einen ersten Eindruck von den neuen Angeboten, die sich in den vergangenen Jahren durch den Fahrradtourismus entwickelt haben. Unterwegs waren sie auf E-Bikes, die von Uwe Kolke (eifelRad) zur Verfügung gestellt wurden. Dabei fuhr die Gruppe auch nach Monschau-Mützenich, direkt entlang der belgischen Grenze. Dort war ein Treffen mit Ortsvorsteherin Jaqueline Huppertz am Schmugglerdenkmal arrangiert. Mit dabei war auch Arnold Kommer, der im Hohen Venn Führungen anbietet. Gemeinsam erzählten sie Geschichten aus der Zeit des Kaffeeschmuggels von Belgien durch das Hohe Venn über die Landesgrenze.

Danach ging es weiter zum Venngasthof „Zur Buche“, wo Thomas König und Michael Lock vom städteregionalen Amt für Regionalentwicklung und Europa mit einer kompakten Präsentation über den Vennbahnradweg auf die österreichischen Gäste warteten. Allgemeine Informationen über Verlauf und Länge, wirtschaftliche Auswirkungen und anstehende Projekte wurden vorgestellt. Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter lobte die grenzüberschreitende Kooperation mit Belgien. Durch umfangreiche Pressearbeit ist der Radweg auch überregional bekannt geworden und wird außerordentlich gut angenommen. Und das nicht nur von Touristen, sondern auch von Menschen, die in der grenznahen Region leben.

Zum Abschluss wurde über Vorschläge zur Verbesserung der Radwegequalität diskutiert. Denn das Ziel sei, so Thomas König, perspektivisch auch den fünften Stern für die Vennbahnroute anzustreben. So sollen mehr Verpflegungs- und attraktive Rastpunkte geschaffen werden. Außerdem denke man über Aussichtspunkte nach, wie Bürgermeisterin Ritter erklärte: „Denn momentan sieht man vom Hohen Venn ja nicht viel“. Ernst Miglbauer lobte stellvertretend für die österreichischen Gäste das Engagement, mit dem die länderübergreifende Zusammenarbeit getragen werde. Davon konnte er sich schon bei der Einweihung der Strecke im September 2013 persönlich überzeugen: „Ich habe noch nie so ein Plädoyer für ein grenzüberschreitendes Projekt gehört“, betonte Miglbauer.


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