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Windriesen überragen den Wald

Fast zehn Jahre nach Projektbeginn wird im Münsterwald aus Wind Strom gemacht.

12.500 Haushalte im Aachener Stadtgebiet werden fortan mit durch Wind erzeugten  Strom versorgt. Und dafür nehmen die 140 Meter hohen Windräder, deren Rotorblätter eine Spannweite von 56 Metern haben, dem Münsterwald nur relativ wenig Platz weg: Fünf Hektar Fläche werden dauerhaft für die fünf Standorte benötigt - das entspricht 0,6 Prozent des gesamten Waldgebietes. Noch einmal so viel Fläche wird aktuell für die Bauarbeiten gebraucht. 10.000 Bäume sind gefällt worden, doppelt so viele Hainbuchen, Wildkirschen oder Feldahorn werden im Waldgebiet, aber auch am »Entenpfuhl« gepflanzt. »Baumarten, die ökologisch hochwertiger sind als der Fichtenbestand«, weiß Stawag-Pressesprecherin Eva Wußing. »Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Windpark inm Plan liegen«, so Frank Brösse, Geschäftsführer der STAWAG Energie GmbH. Denn schon in diesen Tagen erfolgt die Inbetriebnahme der ersten beiden Anlagen, die dann grünen Strom liefern. Insgesamt 20 Windparks in ganz Deutschland betreibt die Stawag. 450 Millionen Kilowattstunden Strom werden dort erzeugt. »Damit können wir 75 Prozent des gesamten Verbrauchs aller Aachener Hausahlts- und Gewerbekunden decken«, rechnet Brösse vor.

Widerstand und langes Verfahren

Ende 2009 wurde das Projekt »Windpark Münsterwald« gestartet. Ein komplexes Verwaltungsverfahren mit Bürgerbeteiligung folgte - auch reichlich Protest von Aachenern und Eifelern, Anliegern und Umweltschützern. »So viel Gegenwind hatten wir selten«, erinnert sich Brösse. Und doch habe man 2015 die Genehmigung für den Bau der aktuell fünf Windräder bekommen. »Im nächsten Jahr dann sollen zwei weitere Standorte folgen auf der östlichen Seite der Himmelsleiter«, so Brösse.

Hintergrund

Die fünf Anlagen haben je 3,3 Megawatt Leistung und erzeugen jährlich 40 Millionen Kilowattstunden Strom.
30 Millionen Euro investiert die Stawag in den Windpark Münsterwald.
»Nach zehn Jahren schreiben wir schwarze Zahlen, auch wenn die Kalkulation auf 20 Jahre angelegt ist«, erklärt Frank Brösse.


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