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»Ich bin ins kalte Wasser gesprungen«

Die Musical-Gala »Musical Magics« ist in der ganzen Region bekannt. Aber wer ist eigentlich der Mann hinter der bunten Show?

Musical Magics hat bereits Tausende Zuschauer begeistert und auch für die Zukunft der Gala, die die bekanntesten Musicals vereint, sieht es rosig aus. Produzent und Sänger Michael Thinnes steht selbst auf der Bühne und schlüpft in die verschiedensten Rollen: Als Falco, Graf Krolock oder Phantom überzeugt er mit kraftvollem Gesang und Bühnenpräsenz. Das ist Thinnes, der Showman. Aber wer ist eigentlich der Mensch hinter der großen Performance? Michael Thinnes hatte einst einen Job, den man getrost als ganz normal bezeichnen kann: Er war BWLer, hat in Bochum studiert. Die Großstadt faszinierte den 52-Jährigen aber nie, er war gerne Zuhause - in Sehlem, "wo jeder jeden kennt und wo es schön ruhig ist". "Das Singen hat mich schon immer fasziniert" Den Wohnort hat er bis heute beibehalten, den Job allerdings schon vor vielen Jahren an den Nagel gehangen. Denn Thinnes lebt für die Musik. "Das Singen hat mich schon immer fasziniert", erklärt der Sänger und Produzent. "Ich war im Chor, nahm dann Gesangsunterricht und hatte irgendwie immer viel mit Musik zu tun. In Hetzerath gab es dann die Musical Night; dort bin ich engagiert worden und es hat mir sehr gut gefallen. Da dachte ich mir: Warum stellst du so etwas nicht auch auf die Beine?" Thinnes hatte Blut geleckt. Ab 2002 führte er das Musical-Event fort und weitete dessen Radius aus. "Ich kannte viele Musiker aus der Region, so war es nicht schwer, ein Team zusammenzustellen. Einige sind auch noch aus der ursprünglichen Formation der Musical Night." Als Musical Magics immer größer wird, muss der Sehlemer eine Entscheidung treffen. "Zeitlich wurde es immer schwieriger. Schließlich hatte ich meinen Hauptjob als Betriebswirt, das Musical war nur Hobby. Aber die Leidenschaft zum Singen hat letztendlich gesiegt." Und so setzte Thinnes alles auf eine Karte. Mit Erfolg: Musical Magics geht in diesem Jahr zum 17. Mal auf Tour. "Ich muss zugeben, da hat damals viel Mut dazugehört. Aber ich bin ins kalte Wasser gesprungen und habe es bis heute nicht bereut." Thinnes Berufsalltag ist jetzt alles, aber nicht langweilig: Viele Proben gehören dazu und nicht selten eine ordentliche Portion Stress. Schlafmangel sowieso. Enger Zeitplan während der Tour Geprobt wird in der auftrittsfreien Zeit von Mai bis November, dann zieht Musical-Magics durch die verschiedensten Hallen der Großregion. Für den Produzenten bedeutet das eine enorme Organisation und ein aufwändiges Management: Hallen mieten, Auftritte planen, Zeiten koordinieren. Und dann die eng gestrickten Wochenenden. "Ein typischer Tour-Tag am Wochenende beginnt um 8 Uhr und endet nachts um 3 Uhr. Dazwischen liegen lange Fahrten zum Veranstaltungsort, Treffen mit Veranstaltern, Technik bzw. Aufbau für Bühne, Licht und Ton. "Zeit für viel Schlaf bleibt nicht, das kostet Kraft und Energie. Nach dem Wochenende ist montags frei, anders geht das gar nicht. Man darf nicht vergessen: Wir müssen uns immer auf andere Gegebenheiten und Bühnen einstellen, da ist Konzentration gefragt." Das klappe gut, das Team sei eingespielt. Daher ist in den letzten Jahren recht wenig schief gelaufen. "Natürlich gibt es Schreckmomente. Darsteller sind mal mit dem Auto liegen geblieben und kamen nicht pünktlich zur Show. Ich habe dann den Ablauf umgestellt, das hat funktioniert - aber da ist das Stresslevel natürlich enorm hoch. Den Text habe ich auch schon vergessen. So etwas ist in einem solchen Moment für einen selbst etwas peinlich." Dafür hat der Sänger schon unzählige schöne Momente auf der Bühne erlebt. "Wenn Fans jedes Jahr aufs Neue zu uns kommen oder es am Ende Standing Ovations gibt - das ist einfach ein tolles Gefühl." Menschen einen schönen Abend bereiten, dafür nimmt der 52-Jährige gerne in Kauf, dass er nicht viel Freizeit hat. "Im Tour-Zeitraum bringe ich es auf eine 70-Stunden-Woche, aber ich versuche, in der auftrittsfreien Zeit mehr mit der Familie zu machen. Auf der Bühne spiele ich gerne starke Charakterrollen, privat mag ich es ruhig und entspannt." Zeit für große Hobbys bleibe aber nicht. "Ich mache gerne Sport, gehe laufen und ins Fitnessstudio - oder spazieren. Was Thinnes sonst noch gerne mag? "Weißbier, Lachs, und Pasta." Und wer privat bei ihm noch ganz hoch im Kurs steht? Seine Katze, ein flauschiger British-Kurzhaar-Perser-Mix. Infos zum Programm: www.musical-magics.de.


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