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Neuer Träger für das Eifeltierheim Altrich

Das Eifeltierheim Altrich hat ab Januar 2020 einen neuen Träger. An der Spitze: alte Bekannte.
Tierheimleiter Rainer Kordel und die Vorsitzende des Fördervereins Eifeltierheim, Anke Zimmer, haben den Verein Eifeltierheim-Altrich gegründet.  Ein aktuelles Video aus dem Eifeltierheim finden Interessierte unter www.facebook.com/wochenspiegel.eifel.  Video/Foto: Sarah Stieren

Tierheimleiter Rainer Kordel und die Vorsitzende des Fördervereins Eifeltierheim, Anke Zimmer, haben den Verein Eifeltierheim-Altrich gegründet. Ein aktuelles Video aus dem Eifeltierheim finden Interessierte unter www.facebook.com/wochenspiegel.eifel. Video/Foto: Sarah Stieren

Mit dem Gedanken, einen Verein zu gründen und das Eifeltierheim Altrich zu übernehmen, hätte man schon länger gespielt, erörtert Tierheimleiter Rainer Kordel, und jetzt sei der Zeitpunkt "einfach günstig", denn verschiedene Verträge mit dem aktuellen Träger - LA Lernen und Arbeiten GmbH (Neuwied) - laufen aus. "Trotzdem verstehen wir uns und gehen im Guten auseinander", sagt Kordel, der sich von der Neugründung des Vereins Eifeltierheim-Altrich e.V. ein noch wirtschaftlicheres Arbeiten verspricht.

Synergien nutzen

Die neue Betreibergesellschaft, die ab 1. Januar 2020 die Tierschutz-Geschicke leiten wird, besteht neben dem 50-jährigen Tierheimleiter aus Anke Zimmer, Vorsitzende des Fördervereins Eifeltierheim, sowie fünf weiteren, langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeitern. "Wir haben immer sehr gut mit dem Förderverein Eifeltierheim zusammengearbeitet, der die Kastrationsaktionen in der Region übernimmt und sich auf den Pflegestellen um die Katzen kümmert", erzählt Rainer Kordel. "Ab sofort laufen alle Verträge über den Förderverein und so hoffen wir auch auf tolle Synergieeffekte". Zum Beispiel wenn es darum geht, größere Mengen Futter auf einmal zu bestellen. Organisation und "die leidige Bürokratie" wolle man fortan ehrenamtlich stemmen. "Die Menschen brauchen keine Angst zu haben, denn in Sachen Tierschutz ändert sich bei uns überhaupt nichts", erklärt Anke Zimmer. "Auf unseren Spendenquittungen steht ab sofort nur der Name des neuen Vereins." Dass Förderverein und Tierheim gut zusammenarbeiten, sei unerlässlich, ist sich die 52-Jährige sicher. Sie arbeitet seit 18 Jahren ehrenamtlich im Tierschutz und hat in diesem Jahr, so wie Kordel auch, einen neuen "Trend" beobachten können: Viele Jungtiere wurden ohne Mutter aufgefunden und landeten beim Förderverein sowie im Tierheim. "Die Kleinen müssen alle zwei Stunden gefüttert werden - das ist ein enormer Zeit- und Kostenaufwand." Auch die Kapazitäten seien bei den vielen mutterlosen Kitten schnell erschöpft. "Wir sind daher immer auf der Suche nach weiteren Pflegestellen," sagt die Gladbacherin mit Nachdruck. Das Eifeltierheim hat gerade die 279. Katze für dieses Jahr aufgenommen. (Stand: 26. August). Die Zahl ist nahezu identisch mit der vom Vorjahr.

Aufmerksamkeit steigt

Positiv findet Kordel, dass die Tiere "in diesem Jahr in einem besseren Zustand" seien, wenn sie abgegeben würden. 2018 waren viele der Fellnasen - besonders die Kitten - ziemlich krank (wir berichteten). "Dass besonders die Kleinen in einem besseren Zustand sind, liegt meines Erachtens daran, dass die Menschen aufmerksamer geworden sind, die Not der Tiere schneller wahrnehmen und sie früher zu uns bringen. Dann können wir schneller helfen und sie vermitteln. Die durchschnittliche Verweildauer im Tierheim pro Katze liegt unter 40 Tagen - eine Top-Zahl." Außerdem habe man die Medikation umgestellt. "Wir geben jetzt eine Art Vorimpfung. Damit haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht." Auch Anke Zimmer setzt auf diese Form der Krankheitsbekämpfung bei den Kleinen, die allerdings nicht gerade günstig ist. Das Tierheim ist dennoch zuversichtlich, dass die Arztkosten dadurch nicht weiter steigen - denn das würde den Rahmen sprengen. "Bei 150.000 Euro laufenden Kosten im Jahr landet ein Großteil des Geldes beim Tierarzt. Und die machen uns schon tierschutzfreundliche Preise." Und weil es am Geld hapert, kann sich das Tierheim auch keinen Auszubildenden leisten. "Das können wir finanziell aktuell einfach nicht tragen. Wir suchen daher derzeit einen Sponsor."

Drei VGs vorbildlich

Um das Tierheim auch in Zukunft ohne finanzielle Ängste unterhalten zu können, hoffen die neuen Träger auf die Unterstützung der Verbandsgemeinden (VGs). Besonders vorbildlich würden sich die VGs Daun, Gerolstein und Kelberg zeigen, mit denen schon seit Jahren Verträge bestünden. Ziel sei es, auch mit den anderen VGs solche Vereinbarungen abzuschließen. "Unsere Wunschvorstellung liegt bei 22 Cent pro Einwohner im Jahr", so Kordel. Auch im Bereich der Kastration wünschen sich die Tierschützer mehr Unterstützung von der Verwaltung. Anke Zimmer: "Wenn wir an Brennpunkten von Amtswegen Kastrationen durchsetzen könnten, wäre das eine enorme Hilfe". Rainer Kordel ergänzt: "Die Situation rund um Wittlich haben wir dank jahrelanger konsequenter Tierschutzarbeit gut im Griff, aber wir werden aus der Region Bitburg mit Tieren überschwemmt." Dort sei man auch in Sachen Kastrationspflicht bei den Verbandsgemeinden auf taube Ohren gestoßen, so Zimmer. "Wir würden uns wünschen, dass man sich in Bitburg-Prüm an einen Tisch setzt und das Thema Tierschutz neu auflegt." Für 2020 - das nehme sich der neue Verein vor - wolle man mit den Betreffenden weitere Gespräche führen ... www.eifeltierheim-altrich.de Sommerfest im Eifeltierheim Das Eifeltierheim Altrich lädt zum Sommerfest am Sonntag, 1. September, 11 bis 17 Uhr, am Tierheimstandort, Gut Kirchhof 6. Es gibt Kaffee und Kuchen, einen kleinen Floh- und Büchermarkt sowie selbst gemachten Schmuck und Dekoartikel. Der Verkaufserlös kommt dem Eifeltierheim zugute.           Spendenkonto Eifeltierheim-Altrich Bank: Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG Konto: 80 059 73 | BLZ: 587 609 54 IBAN: DE 72 587 609 54 000 800 59 73 | BIC: GENODED1WTL


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