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50 Millionen Kilowatt Strom aus Bürger-Windpark

14000 Haushalte kann der neue Windpark am Peterberg mit Strom versorgen. Damit decken die fünf neuen Anlagen nahe Raffelsbrand den vierfachen Bedarf der ganzen Gemeinde Hürtgenwald.

Die windreichen Wochen in diesem Winter haben dem Windpark Peterberg einen erfolgreichen Start beschert. Im September ging die erste Anlage ans Netz, seit dem Jahreswechsel laufen alle 15 Rotorblätter störungsfrei - und bereits jetzt konnten über 25 Millionen Kilowattstunden ins Netz eingespeist werden. Dabei hat die Gemeinde einen langen Atem gebraucht, um dieses Projekt  getreu dem Motto »Hürtgenwald wird erneuerbar« zu realisieren. Vor zehn Jahren lagen die ersten Pläne auf dem Tisch. »Die Kraft des Windes ist einer der wenigen Bodenschätze, über den die Gemeinde Hürtgenwald reichlich verfügt«, unterstreicht Bürgermeister Axel Buch. Ständig neue Vorgaben von höherer Stelle habe es gegeben, auch Sorgen der Anwohner und zwei Klagen. Ein treuer Begleiter des Windparks ist Hans-Willi Schruff, Geschäftsführer der REA Firmengruppe, die gemeinsam mit der Gemeinde die »Innovative Energie Anlagen Hürtgenwald GmbH« gründete. Zunächst wurden Schuldächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, dann der Windpark auf den Weg gebracht. »Die ersten Windkraftanlagen in der Gemeinde wurden vor über 20 Jahren gebaut und schon damals profitierten die Bürger durch Beteiligung an dieser Energiequelle«, weiß Schruff.

200 Bürger beteiligt

Auch am Peterberg wurden die Bürger eng eingebunden. Eine der 207 Meter hohen Windkraftanlagen gehört der Genossenschaft Bürgerenergie Kreis Düren eG, die anderen zwei lokalen Bürgerenergiegesellschaften. So sind rund 200 Personen am Windpark beteiligt. Insgesamt wurden 25 Millionen Euro in den Windpark investiert. Vier der fünf Anlagen stehen auf Grund der Gemeinde Hürtgenwald, die dadurch nicht nur Steuereinnahmen, sondern auch Pacht kassiert. Das fünfte Windrad steht im Landesforst, sodass der Steuerzahler von dieser Anlage indirekt profitiert. Im Oktober 2018 wurde mit den erforderlichen Rodungsarbeiten begonnen. Als Zuwegung dient der Ochsenkopfweg, entlang dessen Trasse auch das Mittelspannungskabel bis zum Umspannwerk nach Lammersdorf verlegt wurde. Mit Spühlbohrungen und im Pflugverfahren kpnnte der landschaftliche Eingriff minimiert werden. Die ringförmigen Fundamente haben einen Durchmesser von 21 Metern und eine Tiefe von lediglich 3,3 Metern. »Für den Laien sicher überraschend, wenn man bedenkt, dass der Rotordurchmesser alleine 115 Meter beträgt«, erklärt Klaus Wildrath, zuständiger Projektleiter bei der REA. 3,75 Hektar Waldfläche wurde gerodet - ein Drittel bleibt für Zuwegung, Kranstellflächen und Fundamente dauerhaft frei.

Genossenschaft und Ökostrom

Wer am Windpark Hürtgenwald-Peterberg partizieren will, der muss Einwohner des Kreises Düren sein mindestens 500 Euro in die Genossenschaft einbringen. Für mindestens 20 Jahre bringen die Bürger ihren Invest ein - mit einer Rendite von 4 bis 6 Prozent ist zu rechnen. Mehr Infos gibt es auf www.rea-dn.de
Die Genossenschaft bietet auch einen eigenen Ökostrom-Tarfi an. Mehr dazu erfahren Interessierte auf www.gruenstromwerk.de/dueren


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