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Millionenschwerer Artenschutz

»LIFE helle Eifeltäler« heißt ein neues Artenschutzprojekt im Kreis Euskirchen, das wahrlich »Millionenschwer« ist. Mit einer Fördersumme von mit 4,7 Millionen Euro sollen die Lebensräume der bedrohten Tagfalter-Arten Blauschillernder Feuerfalter und Goldener Scheckenfalter erhalten und gefördert werden.
Noch ist der Goldene Scheckenfalter im Projektgebiet verschollen, LIFE helle Eifeltäler wird ihn wiederansiedeln. Foto: T. Lausmann

Noch ist der Goldene Scheckenfalter im Projektgebiet verschollen, LIFE helle Eifeltäler wird ihn wiederansiedeln. Foto: T. Lausmann

Das Projekt, das auf sieben Jahre angelegt ist  wird von 2021 bis 2027 in der Nordeifel im Kreis Euskirchen durch die Biologische Station durchgeführt. Dabei konzentriert sich »LIFE helle Eifeltäler« auf die Erhaltung und Förderung der beiden bedrohten Tagfalter-Arten Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle) und Goldener Scheckenfalter (Euphydrias aurinia).
Die Lebensräume beider Arten sollen wiederhergestellt, optimiert und vernetzt werden. Für den Goldenen Scheckenfalter ist eine (Wieder-)ansiedlung im Projektgebiet geplant. Mit einer großangelegten Kampagne »Blauschillernd und golden - Juwelen der Lüfte« soll auch die Öffentlichkeit informiert, eingebunden und für das Projekt, dessen Ziele und die beiden gefährdeten Arten sowie deren Lebensgemeinschaften begeistert werden.
»Ja, wir sind sehr stolz, dass es der Biologischen Station im Kreis Euskirchen wieder einmal gelungen ist, ein besonderes und hochdotiertes Naturschutzprojekt in den Kreis zu holen«,  freut sich Veronika Neumann, Vorstandsvorsitzende der Biologischen Station.

Große Herausforderung und viel Erfahrung


»Sicher ist die Herausforderung groß, der wir uns mit dem Förderantrag bei der Europäischen Union und den darin formulierten Zielen stellen wollen. Die reiche Erfahrung und die gute Kooperation mit dem Land NRW, dem Kreis Euskirchen, den Kommunen und mit den Landwirten und Unternehmen vor Ort wird sicherstellen, dass wir auch dieses Projekt erfolgreich umsetzen werden.«
In Zeiten des großen Insektensterbens sollen die beiden besonderen Tagfalterarten natürlich selbst geschützt und deren Vorkommen stabilisiert werden.
Die beiden Tagfalter seien aber auch sogenannte »Flagschiffarten«: Im Naturschutz sind damit attraktive Tier- oder Pflanzenspezies gemeint, mit denen sich in der Öffentlichkeit eine emotionale Motivation für Natur- und Artenschutz begründen lässt.
Mit den Maßnahmen für die beiden Arten werden nicht nur deren besondere Lebensräume wie Mittelgebirgs-Feuchtwiesen und feuchte Hochstaudenfluren optimiert und geschützt. Es profitieren auch die damit verbundenen Pflanzen- und Tierarten. »Das Projekt wird sich auf die Biodiversität des Projektgebietes und auch darüber hinaus positiv auswirken«, begründet Stefan Meisberger, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der Bio-logischen Station, den Einsatz so hoher Finanzmittel für zwei Schmetterlinge. »Wir handeln damit ganz im Sinne unserer Maxime: Kein Artenschutz ohne Schutz der Lebensräume!«
Seinen Teil zum Projekt beitragen wird auch der Schmetterlingsgarten Eifalia in Ahrhütte, wie deren Betreiberin Ulla Große Meininghaus verriet.  »Wir bemerken das immer grösser werdende Interesse der Besucher, gerade was die Schmetterlings- und Bienengerechte Bepflanzung der eigenen Gärten angeht«, so die Mutter Ingrid Grosse Meininghaus, die den botanischen Garten betreut.

Aufzuchtboxen für Schmetterlinge

So bietet der Schmetterlingsgarten seit einiger Zeit Aufzuchtboxen für Schmetterlinge an, die sich sehr großer Beliebtheit erfreuen. Mit ihnen ist es möglich, heimische Falter aufzuziehen und später dann auszuwildern. »Der Schmetterlingsgarten«, so Ulla Große Meininghaus, »nimmt ab Frühling 2022 an dem Projekt der Biostation Euskirchen teil, bei dem es um die Beheimatung und Ansiedlung von bedrohten Arten in der Eifel geht, wie beispielsweise dem goldenen Scheckenfalter, geht. »Wir freuen uns schon auf die Mitarbeit an diesem tollen Projekt«, so die beiden Schmetterlingsexperten Ulla und Ingrid Große Meininghaus, die nicht zu viel verraten wollten.


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