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Viele Küsse sollen Bahnhof erwecken

Die Fenster sind teilweise vernagelt, in der Schieferfassade klaffen Löcher und die Farbe an den Holzbalken platzt ab. Dennoch kann man die einstige Pracht des Bahnhofs in Blankenheim/Wald erahnen. »Retten wir das historische Bahnhofsgebäude« hat sich die IG Bahnhof auf die Fahnen geschrieben und ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf.

»Küss mich wach« - dieser Spruch steht auf einem Banner, das die IG am Gebäude angebracht hat. Mit ihm sollen nicht nur potenzielle Investoren angesprochen werden, sondern er ist auch als Appell an die Bevölkerung gedacht, sich an der Rettung zu beteiligen. Alex Oeliger und Manuel Schwabe sehen als Sprecher der IG in dem Bahnhofsgebäude großes Potenzial. Die rund 1000 Pendler, die täglich von diesem Bahnhof aus ihre Fahrt zum Arbeitsplatz mit der Bahn antreten, könnten in dem Gebäude Unterschlupf finden.

Wartehalle

Einen attraktiven Aufenthaltsort, der bei den nicht selten vorkommenden Verspätungen der Bahn Schutz vor Wind und Wetter bietet, sucht man in Blankenheim/Wald bislang nämlich vergeblich. Die Öffnung des Warte- und Schalterraums sowie der sanitären Einrichtungen sind für Oeliger und Schwabe jedoch nur ein erster Schritt. Ein Kiosk, eine Außenstelle der Touristinformation, Fahrradverleih und ein Ticketverkauf der RVK sind für die IG Bestandteile eines nachhaltigen Nutzungskonzeptes, mit dem der Bahnhof auf ein wirtschaftlich tragbares Fundament gesetzt werden könnte.

Café und mehr?

»Denkbar ist auch die Einrichtung eines Cafés mit regionalen Produkten oder die Schaffung von Übernachtungsmöglichkeiten im Obergeschoss des Gebäudes«, so Manuel Schwabe. »Das Potenzial ist vorhanden. Man muss nur mal sehen, wie viele Wanderer, Radfahrer und Touristen bereits jetzt kommen«, ergänzt Alex Oeliger. Mit dem Eifel- und Ahrsteig sowie zahlreichen Radwegen sei Blankenheim ein touristischer Anziehungspunkt - und der Bahnhof für viele die Eingangspforte. Nur macht die bislang eher einen abschreckenden, denn einladenden Eindruck. Für die IG ist die Umsetzung des Konzeptes mit einem Investor denkbar. Träger könnte aber auch ein Verein werden, den man bald aus der IG heraus gründen möchte. Laut Oeliger und Schwabe lässt sich die Umsetzung des Konzeptes auch finanziell darstellen. Denn obwohl das historische Gebäude, das die Gemeinde Blankenheim 2012 von der Bahn erworben hat, schon lange leer steht, ist der Erhaltungszustand erstaunlich gut. »Ein örtlicher Fachbetrieb«, so Alex Oeliger, »hat die notwendigen Sanierungs und Umbaukosten auf runde 120.000, eher wohl 200.000 Euro geschätzt.«

Offener Bahnhof Blankenheim/Wald

Nach gut fünf Jahren wird das Bahnhofsgebäude in Blankenheim/Wald am Freitag, 12. Februar, seine Türen vom 8 bis 18 Uhr für Pendler und Reisende öffnen. Die Wartehalle und der ehemalige Schalterraum des Bahnhofsgebäudes sind an diesem Tag geöffnet. Die IG Bahnhof will mit der Aktion Pendler, Bahnreisende und Bürger dazu einladen, sich im Bahnhof aufzuwärmen und sich ein Bild vom Inneren des Gebäudes machen. Bei Heißgetränken und Waffeln kann man zudem über die Perspektiven ins Gespräch kommen. Die IG Bahnhof freut sich über Mitstreiter für ihr Vorhaben. Wer Interesse hat, kann sich unter Tel.: 0174/1704168, 02449/7503 oder blankenheim-wald@web.de melden. Übrigens: Den Flyer der IG Bahnhof kann man hier downloaden.


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