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Maisanbau und Überschwemmungen

Was Maisanbau mit Bodenerosion zu tun haben kann, erfuhr man in Wallenthal beim Besuch von Carina Konrad.

Sie ist nicht nur FDP-Bundestagsabgeordnete, sondern auch die stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Landwirtschaft und Ernährung. Und in dieser Eigenschaft besuchte sie gemeinsam mit ihrem Gemünder Bundestagskollegen Markus Herbrand und dem Kreis- und Kommunalpolitiker sowie Ortsvorsteher Hans Reiff den Ort Wallenthal. Dort hatte eine Schlammlawine nach starken Regenfällen 2016 für große Schäden gesorgt.

Mais als eine Ursache ausgemacht

Für die geschädigten Anlieger steht fest: Eine Ursache für den Schlamm ist der Mais, der im Hang oberhalb der Wohnhäuser angebaut wird - und das seit Jahren. Die Maispflanzen würden das Erdreich nicht binden, es komme in der Folge zu massiver Bodenerosion. Ein Problem, dass laut Hans Reiff nicht nur in Wallenthal zu beobachten sei. »Das spielt in der gesamten Region eine Rolle«, berichtete er den Bundestagsabgeordneten. Und er konnte auch konkrete Zahlen nennen. Laut Reiff hätten Forschungsarbeiten im Raum Grevenbroich die Auswirkungen des Maisanbaus auf die Bodenerosion sehr deutlich gemacht. Auf Feldern mit Wintergetreide seien rund 2,4 Tonnen Erdreich pro Hektar abgeschwemmt worden. »Beim Mais«, so Hans Reiff, »lag dieser Wert zwischen 16 und 16,8 Tonnen!«

»Durchwachsende Silphie«

Zahlen, die für die Anlieger den Maisanbau noch unverständlicher machten. »Dadurch wird der Boden doch geschädigt. Wenn jedes Jahr ein erheblicher Anteil weggeschwemmt wird, bleibt doch nichts mehr übrig«, argumentierten sie. Man habe auch bereits das Gespräch mit den Landwirten geführt und glaubte auch, eine Lösung gefunden zu haben. Es stünden Grünflächen zum Tausch unterhalb des Dorfes zur Verfügung, aber die könnten wohl nach Auskunft der Landwirtschaftskammer wegen unterschiedlicher EU-Bezuschussungsrichtlinien nicht genutzt werden. »Da werden die Bauern selbst Opfer der EU-Förderrichtlinien«, bedauerte auch Carina Konrad diesen Umstand. Eine Alternative zum Maisanbau könnte die »Durchwachsene Silphie« sein, zu der es in Kommern eine Versuchsfläche gibt. Die Nutzpflanze erreicht eine Höhe von drei Metern, hält den Boden besser und eignet sich als Grünfutter. »Aber«, schränkte Carina Konrad ein, »sie ist nicht so ertragreich wie der Mais.«


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