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Warten auf den TaxiBusPlus

Anrufsammeltaxi, TaxiBusPlus, Bürgerbus oder Pilotprojekt - die Arten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)in der Region sind recht unterschiedlich.

Heinz Schraa aus Marmagen schaut schon etwas neidvoll auf seine Bekannten im nahen Steinfeld. »Die werden«, weiss er zu berichten, »vom Taxibus bis vor die Haustüre gebracht.« Womit der Mann Recht hat. Denn Steinfeld gehört zur Gemeinde Kall und die bietet ebenso wie die Kommunen Hellenthal und Schleiden im ÖPNV den TaxiBusPlus an. »Die TaxiBusPlus-Fahrten müssen mindestens 30 Minuten vor Abfahrt bei der Dispositionszentrale in Kall unter Tel.: 02441/99454545 angemeldet werden«, teilte gerade erst Kreispressesprecher Wolfgang Andres zur Umstellung des Fahrplans am Sonntag, 10. Dezember, mit. Ab diesem Termin kommt zudem eine neue Kommune hinzu. Der TaxiBus-Plus löst dann im Mechernicher Stadtgebiet alle bisherigen AST-Verkehre ab. Eine Besonderheit bei diesem Angebot ist es dann auch in Mechernich, dass die Fahrgäste auf Wunsch im Umkreis der Zielhaltestelle bis zur Haustür gefahren werden. Diesen Service hätte auch Heinz Schraa gerne. Der 82-Jährige aus Marmagen, der einst bei dem bekannten Eifelkünstler Albert Larres Kirchenmaler gelernt hat, ist schwerbehindert. »Ich muss aufpassen, dass ich nicht stolpere und falle. Es besteht immer die Gefahr, dass meine Rückenwirbel brechen«, so Heinz Schraa.

Hohe Kosten für eine kurze Strecke

Daher scheut er gerade im Herbst und Winter den Weg zur Haltestelle am Eiffelplatz in Marmagen, wo der TaxiBus hält, der ihn und seine Pflegerin regelmäßig zum Einkauf nach Blankenheim oder Kall bringt. »Das sind zwar nur 150 Meter von meinem Haus, die aber gefährlich werden können«., so Schraa. Lässt er sich dennoch bis vor die Haustüre fahren, dann werden seiner Aussage nach für die kurze Strecke fünf Euro fällig. »Ich wäre froh, wenn die Gemeinde Nettersheim auch das System der Nachbargemeinde einführen würde«, so Schraa. Dazu kommt es aber wohl nicht.

Neues Pilotprojekt

Nach Auskunft von Bürgermeister Wilfried Pracht arbeitet man in der Gemeinde Nettersheim derzeit in enger Abstimmung mit dem Kreis Euskirchen mit Hochdruck an der Realisierung eines Pilotprojektes. »Vorgesehen ist die Anschaffung von drei Kleinbussen, die im Stundentakt die Haltestellen in den Orten der Gemeinde anfahren werden«, so Pracht. Der Vorteil für die Bürger liege darin, dass der Anruf bei der TaxiBus-Zentrale entfalle. Zudem sei das neue Angebot, das bereits 2018 kommen soll, auch auf den Spätzug abgestimmt, damit Jugendliche und Nachtschwärmer die Möglichkeit haben, nach Hause zu kommen. Bis vor die Türe gebracht werden die Menschen aber bei diesem Pilotprojekt nicht. »Wer den Weg bis zur Haltestelle aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr schafft, dem steht von der Krankenkasse ein ganz normales Taxi für seine Fahrten zu. Den anderen ist der kurze Weg zur Haltestelle durchaus zuzumuten«, meint Pracht. 

Neue Fahrpläne

Die Fahrpläne des TaxiBusPlus liegen schon vor dem Fahrplanwechsel in den Rathäusern und Touristinformationen aus. Auf telefonische Anfrage in den Verwaltungen wird der Fahrplan auch gerne kostenlos zugeschickt. Weitere Informationen gibt es beim Kreis Euskirchen unter: www.kreis-euskirchen.de/service/oepnv/index.php Außerdem gibt es eine Online-Fahrplanauskunft auf der Homepage des VRS: www.vrsinfo.de


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