Ein Jahrhundert voller Erinnerungen

Es ist Hasso, der geliebte Hund, der Anna Cäcilia Klasen auch mit 100 Jahren nicht mehr aus dem Kopf geht. Oder die langen Fahrten mit dem Fahrrad von Heilenbach nach Köln, um ihre Schwester in der Kriegszeit mit Lebensmitteln zu versorgen. Oder die Erinnerungen an durchtanzte Nächte und den strengen Vater, der das gar nicht gerne gesehen hat...

Von Edith Billigmann

"Wenn es einen roten Faden im Leben meiner Mutter gibt, dann ist es ihre positive Einstellung", sagt ihre Tochter Ingeborg von Nell-Breuning, die sich gerne an die Erzählungen aus der Kindheit erinnert. Daran, dass die Mutter trotz größter Entbehrungen immer ein fröhliches Lied auf den Lippen hatte, dass sie neben Haushalt und Kindern auch noch den Onkel und ihre eigene Mutter gepflegt hat, und ganz besonders daran, dass sie gemeinsam mit Ehemann Klaus 40 lange Jahre Tag für Tag von Olewig nach Kasel gefahren ist, um ihr beim Aufbau des Weingutes von Nell-Breuning zu helfen. "Wie immer sie das geschafft hat, es bleibt mir ein Rätsel." Noch bis vor wenigen Jahren hatte sich die rüstige Rentnerin in einer Wohngruppe selbst versorgen können, hatte jeden Morgen ihr obligatorisches Workout absolviert. Nun ist sie seit zwei Jahren im Trierer Wohn- und Pflegeheim St. Irminen, wo sie im Kreise der Familie am 2. Februar ihren 100. Geburtstag gefeiert hat.

Doch wie wird man 100 Jahre? 

 "Ein Geheimrezept dazu gibt es wahrscheinlich nicht", merkt Enkelin Carmen von Nell-Breuning, die in elfter Generation das Kaseler Weingut leitet, an. Sie hat, wie ihre beiden Schwestern auch, ein inniges Verhältnis zur Großmutter. "Vielleicht ist auch die Liebe zu sich selbst das Zünglein an der Waage, das darüber entscheidet, ob man mit seinem Leben glücklich ist", sinniert sie.

Die wichtigsten Erinnerungen aus 100 Jahre Leben haben wir für Sie hier festgehalten.