Seitenlogo
Julia Borsch

Ein Schweizer leitet die Jugendherberge in Prüm

Prüm (edi). Den Schweizer John Pfister hat es in die Eifel verschlagen. Nun leitet er die Jugendherberge Prüm.

John Pfister hatte in der Pandemie eine neue Herausforderung gesucht. Nun hat er sie mit der Jugendherberge in Prüm gefunden. Im Bild mit Assistentin Wilma Juli.

John Pfister hatte in der Pandemie eine neue Herausforderung gesucht. Nun hat er sie mit der Jugendherberge in Prüm gefunden. Im Bild mit Assistentin Wilma Juli.

Bild: Edith Billigmann

Von Panama nach Prüm

Über 9.000 Kilometer entfernt liegt John Pfisters letzter Auftrag. Ein Jahr lang hatte er in Panama einen Hotelaufbau begleitet, dann eine Auszeit genommen. Dass seine nächste Station Prüm werden sollte, verdankt er einem glücklichen Zufall. Seit Mai dieses Jahres lenkt er die Geschicke der Jugendherberge in Prüm - und er macht es auf seine Weise. "Man muss auf die Menschen zugehen", sagt er und meint damit ganz besonders die Prümer. Bei ihnen ist er angekommen und hat auch gute, einvernehmliche Lösungen beispielsweise für die Nutzung der Karolinhalle gefunden. "Zuhören, was gewünscht ist", meint der gelernte Hotelier aus der Schweiz, der lösungsorientiert an die Sache herangeht. Dass der Weltenbummler dabei auf seine Erfahrungen zurückgreifen kann, versteht sich von selbst. Den richtigen Ton zu treffen, das hat der 62-Jährige, der sechs Sprachen spricht, gelernt.

Sein bester Lehrer war der Vater, selbst Hotelier und Johns großes Vorbild. Nach vier Semestern Jurastudium (Auf Empfehlung seiner Mutter, weil John immer das letzte Wort hatte) und einer begonnenen Ausbildung bei der Royal Air Force war der gebürtige Schweizer wieder in die Heimat zurückgekehrt. "Der Liebe wegen", wie er verschmitzt erzählt, um dort seine Ausbildung als Linienpilot bei der Swiss Air fortzusetzen. Doch mit der Liebe klappte es nicht und irgendwie erlahmte auch das Interesse am Fliegen. Also änderte er kurzfristig seine Lebensplanung und besuchte die Dolmetscherschule in Zürich. Sein großes Glück, denn dort lernte er seine spätere Ehefrau und schließlich Mutter seiner drei Söhne kennen. Die Zeit danach verbrachte er in der Heimatstadt seiner Mutter, in Cornwall, bevor er sich entschloss, im Hotel seines Vaters besagte Ausbildung zum Hotelier zu absolvieren.

 

Bewegtes Leben

John Pfister ist ein Macher, der die Herausforderung liebt. Auch als Quereinsteiger scheut er keine Konflikte. Als Leiter einer internationalen Internatsschule auf dem Zuger Berg (Schweiz) erlebt er eine "harte, aber coole Zeit". Fünf Jahre bleibt er, dann nimmt er eine Auszeit. Griechenland ist angesagt. "Ich hatte das Auto gefüllt mit den Büchern, die ich immer schon lesen wollte, aber dazu ist es nicht gekommen", erzählt er. Denn ausgesetzte Welpen erobern sein Herz und fordern sein ganzes Engagement. "Ich habe begonnen, Hunde in ganz Europa zu vermitteln." Nur einen behält er: Sokrates nimmt er mit in die Schweiz. Es folgen weitere Projekte, darunter bei einer Schweizer Hotelgruppe, in Panama und schließlich ein privates Bauprojekt in der Eifel. Dass er bei seinen regelmäßigen Fahrten aus der Schweiz die Jugendherberge im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lässt, wird ihm erst später bewusst.

 

Doch warum Prüm?

"Weil meine Partnerin hier ein Ferienhaus hat, ich die Eifel kenne und liebe und das Jugendgästehaus eine sehr gute Perspektive hat", antwortet er. Und die hat die Jugendherberge tatsächlich: Mit 150 Betten für 38,90 pro Person und hotelähnli- chen Bedingungen steht eine attraktive Unterkunft im Herzen von Prüm interessierten Gästen, Familien, Klassen und Gruppen zur Verfügung. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft im als gemeinnützig anerkannten Verein "Die Jugendherbergen e.V.". Wer nur kurze Rast machen und auftanken möchte, hat die Möglichkeit, ins Bistro, das kleine Speisen und Getränke bereithält, einzukehren. Gerade deshalb ist ihm der gute Kontakt zu den Prümern wichtig. Ob Vereine, Mitbewerber, Kollegen oder städtische Institutionen - als Netzwerker weiß er, wie wichtig es ist, selbst Präsenz zu zeigen. Und das tut er - mit Erfolg. Gute Perspektiven sieht er auch als Betriebsleiter des der Jugendherberge angegliederten Veranstaltungs- und Kongresszentrums und des Restaurants "Karlino". Wie genau die aussehen werden, will er erst einmal abwarten. "Ich will das Angebot auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen, die hier leben, abstimmen", sagt er. Denn, das weiß er aus Erfahrung: "Nur im gemeinsamen Miteinander lässt sich Zukunft gut gestalten."

 

Gäste vergeben die Note 1

- Nachhaltig, gastfreundlich und sehr modern, mit Kongress- und Veranstaltungszentrum, präsentiert sich die Jugendherberge. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum.

- Prüm ist im Herzen der Hocheifel und setzt auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft der Eifel und der angrenzenden Ardennen in Belgien bieten unvergleichliche Erlebnis- und Entdeckungstouren in der Natur.

Weitere Informationen zur Jugendherberge Prüm unter: www.diejugendherbergen.de/jugendherbergen/prüm.


Meistgelesen