

Die gebürtige Luxemburgerin Josiane Ginter lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Luxemburg und Deutschland. Während ihres Studiums an der Europäischen Kunstakademie Trier lernte sie insbesondere den Holzschnitt kennen und lieben. Mangels geeigneter Presse, um das Motiv auf die Holzplatte zu pressen, kommt Ginters Körper zum Einsatz. Mit aller Kraft und festen Schritten läuft die Künstlerin über den sogenannten Druckstock (Stempeldruck) und überträgt so die Buchdruckfarbe auf Öl-Basis auf die Holzplatte. Neben Holzplatten bedruckt die Künstlerin auch Papier, Plexiglas, Leinen, plastifizierte Stoffe und Zinn.
Die bekanntesten Darstellungen weiblicher Körper werden von Männern vertreten. Bis heute arbeiten Frauen daran, sich den weiblichen Körper in der Kunst wieder zurück zu erobern und mit eigenen Darstellungen und Inszenierungen des weiblichen Körpers Kunst zu schaffen. Josiane Ginter fokussiert sich in ihren Arbeiten insbesondere darauf, den weiblichen Körper mit all seinen Facetten darzustellen. Kein Detail wird ausgelassen. Auffallend ist, dass alle ihre weiblichen Figuren sehr große Füße haben. Dies sei, so die Luxemburgerin, eine bewusst gewählte Dimensionierung: "Es stellt die Frau dar, die nicht nur ein zu betrachtendes Objekt ist, sondern eine Person, die mit beiden Füßen mit der Erde verankert ist. Es entsteht ein Wesen, das sein Selbstbild aus der Verbindung mit Mutter Erde ableitet. Dieses Wesen sagt uns, wir sind immer der Ursprung des Lebens, wir kommen auf die Erde, um die Dinge am Laufen zu halten".
Noch bis zum 3. Oktober können Kunstbegeisterte Josiane Ginters Werke auf der BitburgART 2023 bestaunen. Mehr Informationen zur Bitburger Kunstausstellung finden Sie unter www.bitburgart.de.




