

Manfred Burbach ist nicht länger Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Bitburg. Stellvertreter Guido Weiler hätte ernannt werden können, hat die Ernennung durch den Bürgermeister aber abgelehnt. Übrig geblieben ist der zweite Stellvertreter Jürgen Dunkel, der weiterhin seinen Pflichten nachkommt. »Die Feuerwehr muss sich jetzt neu aufstellen«, erklärt der bei der Stadt angestellte Maschinist auf WochenSpiegel-Anfrage. Wie es weitergehe, könne er nicht sagen, er dürfe sich auf Geheiß der Stadt auch nicht dazu äußern.
Wir bitten Bürgermeister Joachim Kandels um eine Erklärung der aktuellen Situation – vor allem vor dem Hintergrund der im sozialen Netzwerk Facebook geäußerten Aussagen zum Feuerwehrstreit. »Persönlich würde ich mir wünschen, dass wir zur Sachlichkeit zurückkehren, dass alle Beteiligten sich an einen Tisch setzen«, sagt er. (Das ausführliche Interview lesen Sie online unter www.wochenspiegellive.de) In der mittlerweile öffentlichen Facebook-Gruppe #BitburgBrennt des zugehörigen eingetragenen Vereins wird heftig diskutiert. »Alle unsere Bestrebungen, den Verantwortlichen der Stadt den aktuellen Zustand der Feuerwehr nahe zu bringen, werden nur belächelt und nicht ernst genommen«, erklärt dort Gruppen-Moderator Kay Baldus. »Da wir aber aktuell davor stehen, die Feuerwehr aufgrund personeller Mängel als nicht einsatzbereit zu melden, vergrößern wir nun unsere öffentliche Reichweite via Facebook«, so Baldus.
Viele werden in den letzten Tagen Autos mit dem Schriftzug #BitburgBrennt gesehen haben: eine Solidaritätsbekundung mit den Bitburger Feuerwehrleuten. Öffentliche Aktivitäten der Löschzüge gab es bereits: Brennende Feuertonnen, Niederlegung der Helme vor dem Bitburger Rathaus, Demonstrationen vor dem Brandenburger Tor und Blumenniederlegungen auf dem Gelände der Feuerwache Mötscher Straße (wir berichteten).
Erfolgt auf den Protest jetzt die Verweigerung? »Die Bereitschaft der Führungskräfte, der ehrenamtlichen Gerätewarte und der Ausbilder, ihr über den regulären Einsatz- und Übungsdienst hinaus gehendes Engagement aufrecht zu erhalten, geht gegen Null, bzw. wurde bereits beendet«, schreibt Guido Weiler in der Facebook-Gruppe. Ein Wehrführer und weitere Feuerwehrleute hätten »den Dienst quittiert« und auch der Leiter der Tauchgruppe habe um seine Entpflichtung ersucht, berichtet er. Ebenso sei die Ausbildung betroffen: der Ausbildungsleiter habe seine Arbeit eingestellt. »Die in Ausbildung befindlichen Personen müssen sich nun darauf verlassen, dass die Verwaltung diese schnellstmöglich organisiert und fortführt.«
Weiler erhebt Vorwürfe: »Seitens der Stadt wird auf die situationsbedingte verständliche Niederlegung von Ämtern, Führungspositionen und freiwilligen Zusatzleistungen mit rechtlichen Konsequenzen gedroht«, diese seien »ohne nachvollziehbaren rechtlichen Hintergrund«.



