

(edi) Mittlerweile haben sich weitere Schulen dem Protest der Oberkailer Eltern angeschlossen und ihre Entschlossenheit mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt öffentlich gemacht.
»Eine Verpflichtung, flächendeckend Ganztagsschulen zu errichten und dafür die betreuenden Grundschulen zu schließen, besteht nicht«, weisen die Eltern, vertreten durch Yvonne Densborn, 1. Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Oberkail und Mitglied des Elternausschusses, sowie Eike Straube als betroffener Vater auf die bestehende Rechtslage hin: Eine Umfrage des Elternausschusses bei Kita und Grundschule habe bis auf eine Stimme keinen Bedarf ermitteln können. Auch sei die Einzügigkeit ab dem Schuljahr 2024/25 wieder gegeben.
»Es wurden bei der Entscheidungsfindung nur die Belange der Verbandsgemeinde betrachtet, aber nicht die eines ganzen Dorfes«, so der Eindruck der enttäuschten Eltern, die im Falle der Schulschließung den Sinn der letzten Investitionen in Frage stellen: »Die Toiletten wurden saniert, der Schulhof erneuert, die Schule digital ausgestattet und ein blaues Klassenzimmer noch vor Kurzem genehmigt«, zählt Yvonne Densdorf die Maßnahmen der letzten zwei Jahre auf.
Für Eike Straube ist die Fage der Unterbringung seines Kindes fast schon existenziell. »In Kyllburg bräuchten wir einen Integrationshelfer. Darauf haben wir zwar einen Anspruch, aber wegen der Personalsituation schlechte Karten.«
Für den Besuch der Grundschule in Oberkail, die von der betreuenden Psychologin aufgrund der Wohnortnähe und Klassenstärke unter 10 dringend empfohlen wird, hat er bereits eine Zusage. Ein Integrationshelfer ist wegen der betreuenden Struktur nicht erforderlich.
»Was nun?«, fragt Eike verzeifelt und hofft darauf, dass sich der Verbandsgemeinde-Rat in seiner Sitzung am 13. Juli ganz klar im Sinne der Eltern positionieren wird.



