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Medizinisches Versorgungszentrum: Ärzte zeigen Interesse

Nach der Zulassung eines dezentralen medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Bitburg ist der Weg frei, die Werbetrommel bei Ärzten zu rühren. Das neue Genossenschaftsmodell soll Mediziner aufs Land locken.
Dr. Michael Jager und Landrat Joachim Streit suchen Mediziner für die Eifel. Foto/ Archiv: S. Schönhofen

Dr. Michael Jager und Landrat Joachim Streit suchen Mediziner für die Eifel. Foto/ Archiv: S. Schönhofen

Lange gab es Streit um die Gründung eines dezentralen medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Bitburg, sogar Gesundheitsminister Spahn mischte sich ein. Nach zwei Jahren hat die Ärztegenossenschaft medicus Eifler Ärzte e.G. als deutschlandweit zweite Genossenschaft ihrer Art zum 1. November die Zulassung als MVZ-Träger von der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz erhalten. Das Modell der Genossenschaft soll mehr Ärzte in die ländliche Region bringen. Inzwischen hat der Eifelkreis Bitburg-Prüm Eifeler, die fern der Heimat Medizin studieren oder schon als Ärzte außerhalb tätig sind, eingeladen, um ihnen noch einmal die Vorteile einer Rückkehr schmackhaft zu machen. 60 Ärzte und Medizinstudenten waren am vergangenen Wochenende nach Niederweis und Prüm eingeladen, aber nur neun kamen zu den Infoveranstaltungen. "Aus unserer Sicht waren alle Teilnehmer an der Thematik ernsthaft interessiert. Inwieweit es aufgrund der entstandenen Kontakte zu konkreten Ergebnissen kommt, bleibt dabei allerdings abzuwarten", resümiert Helmut Berscheid, Amtsleiter Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung bei der Kreisverwaltung. Zum 1. Januar 2019 wird das dezentrale MVZ in Bitburg starten, heißt es in der "ÄrzteZeitung". Der erste Schritt sei die Anstellung von Dr. Michael Jager, dem Vorsitzenden der Ärztegenossenschaft, durch die Genossenschaft. Jetzt ist der Weg frei, um die Werbetrommel zu rühren, um auch andere Ärzte zu finden, die bei der Genossenschaft mitmachen wollen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Geringes wirtschaftliches Risiko und Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Das innovative Modell schafft eine neuartige Organisationsstruktur für die ärztliche Versorgung mit dem Einstieg in eine niedergelassene Tätigkeit in flexiblem Voll- und Teilzeitumfang. Die Genossenschaft kann auch qualifiziertes, nicht ärztliches Personal anstellen und dieses den Ärzten in ihrer Genossenschaft zur Verfügung stellen. Das MVZ-Modell der Genossenschaft bietet zudem Praxisinhabern, die altersbedingt eine Entlastung oder eine Nachfolge suchen, die Übernahme von administrativen Aufgaben und / oder flexible Arbeitszeitmodelle an. Insgesamt wahrt das Modell die Grundzüge der Freiberuflichkeit und verbindet sie mit den Vorteilen einer Anstellung.


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