Nach 30 Jahren endet eine Ära

"Binsi", wie ihn die meisten liebevoll nennen, hat weit mehr als nur Schuhe repariert. Bei der Bitburger Brauerei wurde Hans Binsfeld zum Maschinenbauer und bei der Bundeswehr zum Flugzeugmetaller ausgebildet, später schulte er auf Zahntechniker um.

Schuhe von der Römer- bis zur Neuzeit

Im Jahr 1994 fasste er den Entschluss, die Schuster-Werkstatt seines Großvater Bernard Illigen zu übernehmen. Damit machte er sein Hobby zum Beruf. Neben der Reparatur machte Hans Binsfeld sich überregional einen Namen, weil er auch selbst Schuhe herstellte und zwar von der Römer- bis hin zur Neuzeit. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit legte er neben dem Schusterhandwerk auf die Herstellung von kompletten römischen Ausrüstungen, vom Lorica segmentata (Glieder- oder Schienenpanzer) bis zur Sandale. Auch Kettenhemden, die sogenannte Lorica hamata, die aus bis zu 30.000 miteinander verflochtenen Ringen aus Eisen bestehen, hat er repariert oder geändert.

Kundschaft aus ganz Deutschland

Da es kaum jemanden gibt, der solche aufwendigen Kleidungsstücke authentisch herstellen oder reparieren kann, hatte er bald Kundschaft aus ganz Deutschland. Neben seiner Arbeit war die Werkstatt von Hans Binsfeld auch immer ein Treffpunkt in Bitburg, wo man Neuigkeiten austauschen oder einfach mal ein Schwätzchen halten konnte.

Binsi kann man jetzt als Gästeführer buchen

Nun beendet der 67-jährige seine aktive Zeit als Schuhmacher und bedankt sich bei seiner Kundschaft, die ihm über die ganzen Jahre treu geblieben ist. Erhalten bleibt Hans Binsfeld aber allen Bitburgern und Gästen als römischer Gästeführer, den man über die Touristinfo buchen kann. Und auch als Musiker kann man den "Bitburger Barden" auch weiterhin in verschiedenen Formationen oder auch solo bei zahlreichen Veranstaltungen miterleben.