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Streuobstwiesen droht der Niedergang

Streuobstwiesen spielen eine große Rolle für den Umwelt- und Landschaftsschutz. Aber die Bäume drohen zu verschwinden.
Streuobstbäume wie diese in Nusbaum tragen zum Klimaschutz bei.  Aber ihr Bestand ist gefährdet. Foto: Naturpark Südeifel/Charly Schleder.

Streuobstbäume wie diese in Nusbaum tragen zum Klimaschutz bei. Aber ihr Bestand ist gefährdet. Foto: Naturpark Südeifel/Charly Schleder.

Streuobstwiesen sind landschaftsprägend für den Naturraum der Eifel. Allerdings sind Schätzungen zufolge 70 bis 80 Prozent der Hochstammobstbäume in einem schlechten Zustand. Überalterung und Mistelbefall sind zwei der Probleme, die innerhalb von nur zwei bis drei Jahrzehnten zum Zusammenbruch der Bestände führen können, befürchten Experten des "Naturpark Südeifel". Erschwerend hinzu komme der Wegfall des Branntweinmonopols, was eine Nutzung der Früchte als Brennobst unattraktiv macht. Aufgrund fehlender alternativer Absatzmöglichkeiten wird die Pflege der Baumbestände noch weiter vernachlässigt.

Eifeler Initiative "Rettet die Streuobstwiesen!"

Durch gezielte Verjüngung der Bestände sowie Neupflanzungen mit Kelterobstsorten ließen sich die Bestände nicht nur retten, sondern es könnte auch ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Landschaftsschutz geleistet werden. Deshalb haben die Naturparke Süd- und Nordeifel im Jahr 2013 die Initiative "Rettet die Streuobstwiesen!" gestartet, um die Öffentlichkeit auf den Zustand der Streuobstwiesen aufmerksam zu machen. Das Streuobstbüro der beiden Naturparke informiert beispielsweise über Pflanzung und Schnittpflege der Obstbäume. Klimaschutz, praktisch realisiert durch eine Reduktion der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, lässt sich so einfach wie effektiv durch Baumpflanzungen realisieren. Da die Lebensdauer und Ertragsphase von Hochstammobstbäumen bis über hundert Jahre betragen kann, stellt eine Unterstützung dieser natürlichsten Form des Obstbaus eine nachhaltige Investition in den Klimaschutz dar.

Streuobstwiesen sindvon hohem Wert

Mit dieser Maßnahme geht eine ganze Fülle positiver Effekte einher. Die Streuobstflächen kommen dank des geringen Eingriffs des Menschen ohne den Einsatz von Düngern und künstlichen Pflanzenschutzmitteln aus. Aufgrund ihrer Naturbelassenheit tragen diese Flächen zum Grundwasser- und Gewässerschutz bei. Ferner werden Biodiversität und Artenvielfalt gefördert - Streuobstwiesen sind ein natürliches Habitat vieler seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten. Ein erneutes Aufblühen der Streuobstbestände bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Ressourcenwert der Landschaft zu wahren, Klima, Grundwasser und Artenvielfalt zu schützen, und gleichzeitig ein hochwertiges regionales Naturprodukt zu nutzen sowie damit regionale Identität zu stiften. Interessierte können sich im Internet auf der Streuobst-Website unter www.streuobst.naturpark-suedeifel.de rund um das Thema Streuobst informieren.


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