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Frederik Scholl

8-jähriges Motocross-Talent löst »goldenes Ticket«

Kuchenheim. John Engel startet an diesem Wochenende beim ADAC Supercross, einer der größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland.

Seit zwei Jahren fährt der Kuchenheimer John Engel Motocross. Und das so erfolgreich, dass der 8-Jährige am kommenden Wochenende beim ADAC Supercross, einer der größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland, dabei sein wird. Und das nicht etwa als Zuschauer, sondern als Fahrer.

»Mama, die haben mir eine Eintrittskarte für den ADAC-Supercross in Dortmund geschickt«, freute sich der 8-jährige John Engel beim Öffnen des an ihn adressierten Briefes. Bei näherem Hinsehen wurde die Freude im Hause Engel dann aber noch größer. »Das ist keine Eintrittskarte, das ist ein Startplatz«, korrigierte Mutter Jennifer ihren Sohn. Somit darf Motocross-Nachwuchsfahrer John Engel an diesem Wochenende bei einer der größten Motocross-Veranstaltungen in Deutschland sein Können unter Beweis stellen.

Vom Spielzeug-Quad zum Motocross-Bike

Den Motocross-Sport hat der heute 8-Jährige vor rund zwei Jahren für sich entdeckt. »Mit fünf Jahren haben wir John ein Spielzeug-Elektro-Quad geschenkt. Bei Johns schon damals sportlichen Fahrstil hat das natürlich nicht wirklich lange gehalten«, sagt Vater Daniel Engel mit einem Schmunzeln. »Weil John wirklich Spaß daran zu haben schien, sind wir kurz darauf beim Motocross-Club Weilerswist vorstellig geworden und mussten feststellen, dass er offensichtlich Talent hat«, erklärt Daniel Engel weiter. Geerbt hat er dieses Talent aber offenbar nicht. »Von uns hat weder einer den Motorrad-Führerschein, noch hatten wir sonst irgendwelche Kontaktpunkte zum motorisierten Zweiradsport«, sagen Johns Eltern. Tatsache ist jedoch, dass der Motorsport die Familie seit zwei Jahren fest im Griff hat. Im Sommer trainiert John rund dreimal in der Woche, unter anderem mit Trainer Mart de Jong in Weilerswist. »Voraussetzung ist natürlich, dass es bei John auch in der Schule gut läuft«, sagt Papa Daniel.

Mit dem »Camper« auf Achse

An den Wochenenden stehen dann häufig Rennen an, wie beispielsweise im Billiger Wald, aber auch überregional und im benachbarten Ausland. »Wir sind dann immer mit unserem Wohnmobil auf Achse, sozusagen auf Familienausflug«, sagt Mutter Jennifer. Für sie ist das Hobby übrigens mindestens so adrenalingeladen, wie für ihren Sohn. »Für mich ist das wichtigste, dass John heil im Ziel ankommt, wenn er dann noch erfolgreich ist, bin ich überglücklich«, sagt die Mutter.

Dass der 8-Jährige Talent hat, hat er in der vergangenen Saison schon im ADAC Nordrhein MX Cup bewiesen. Dort lag er bis zum letzten Renntag an führender Position in seiner Altersklasse. »Wegen eines Motorschadens konnte ich das letzte Rennen leider nicht zuende fahren«, sagt John Engel mit etwas Wehmut. Auf den zweiten Platz im Gesamtclassement der Serie sind er und seine Eltern dennoch sehr stolz, schließlich hat im diese Platzierung auch den Startplatz beim Supercross in Dortmund (13. bis 15. Januar) beschert. Dort wird er übrigens erstmals auf einem E-Motorrad starten, welches der Veranstalter stellt.

Ein starkes Team auf das er sich verlassen kann, hat John bereits. Während Mama Jennifer als Managerin fungiert, ist Papa Daniel eher der Mechaniker. »Die meisten Arbeiten am Bike mache ich mittlerweile selbst. Natürlich gibt es auch Dinge, wo man besser einen Experten dran lässt«, sagt Daniel Engel. Wenn John weiter seinem großen Vorbild, dem mehrfachen Motocross-Weltmeister Jeffrey Herlings nacheifert, darf man auf weitere Erfolge gespannt sein. »Und vielleicht werden dann ja auch noch ein paar Sponsoren auf mich aufmerksam«, hofft der 8-Jährige.


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