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Frederik Scholl

Eine grüne Oase mitten in der Stadt

Zülpich. Das »Natur-Campus«-Projekt im Schulzentrum nimmt allmählich Gestalt an. Die Stadt Zülpich ist eine von bundesweit 40 ausgezeichneten Kommunen.

Mit (coronabedingter) Verspätung übergab Dr. Robert Bartz (2.v.l.) vom Bündnis »Kommunen für biologische Vielfalt« jetzt im Beisein von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Fachabteilungen der Stadt Zülpich sowie Schulleiterin Brigitte Zeller von der Chlodwig-Schule (3.v.l.) das Preisträgerschild für das »Natur-Campus«-Projekt an Bürgermeister Ulf Hürtgen (3.v.r.)

Mit (coronabedingter) Verspätung übergab Dr. Robert Bartz (2.v.l.) vom Bündnis »Kommunen für biologische Vielfalt« jetzt im Beisein von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Fachabteilungen der Stadt Zülpich sowie Schulleiterin Brigitte Zeller von der Chlodwig-Schule (3.v.l.) das Preisträgerschild für das »Natur-Campus«-Projekt an Bürgermeister Ulf Hürtgen (3.v.r.)

Bild: Stadt Zülpich / Torsten Beulen

Kreis. Es war eine sehr erfreuliche Nachricht, die die Stadt Zülpich im Herbst 2020 aus Radolfzell erreicht hatte. Das in der Stadt am Bodensee beheimatete Bündnis »Kommunen für biologische Vielfalt« hatte die Stadt Zülpich als eine von 40 Kommunen im bundesweiten Wettbewerb »Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt« für ihre Projektidee zur Förderung von Stadtnatur und Insekten im Siedlungsraum ausgezeichnet.

Konkret war die Stadt Zülpich für das Projekt »Natur-Campus« bedacht worden. Mit dem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro konnte die Idee, den Grünzug zwischen Schulcampus und Busbahnhof am Adenauerplatz ökologisch aufzuwerten und in ein artenreiches Areal umzuwandeln, mittlerweile weitgehend umgesetzt werden. Dort, wo es bislang nur Rasenflächen gab, wurde unter der Federführung von Projektleiter Norbert Kloten von der Tiefbauabteilung der Stadt Zülpich durch die Anlage von Blühwiesen, Heckenanpflanzungen sowie durch Sand-, Stein- und Totholzschüttungen neuer Lebensraum für Insekten geschaffen.

Dr. Robert Bartz vom Bündnis »Kommunen für biologische Vielfalt« machte sich nun persönlich vor Ort ein Bild vom Natur-Campus und konnte feststellen, dass das Projekt allmählich Gestalt annimmt. Bei der Gelegenheit übergab er an Bürgermeister Ulf Hürtgen auch – coronabedingt mit Verspätung – das Schild, das künftig am Natur-Campus auf die Auszeichnung hinweisen wird. »Was Zülpich hervorhebt, ist die sehr große Fläche, die hier naturnah umgestaltet wird. Die Bandbreite an Maßnahmen ist im Vergleich zu anderen Projekten ebenfalls sehr groß«, sagte Bartz. Zudem hob er die Zusammenarbeit mit den am Schulcampus ansässigen Schulen ausdrücklich hervor. »Durch diese Verknüpfung wird hier ein besonderer Effekt der Umweltbildung erzielt.«

Angedacht sind beispielsweise der Bau von Insektenhotels sowie die Pflanzung eines Baumes für jeden künftigen Abschlussjahrgang der weiterführenden Schulen. »Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass wir den Sachkundeunterricht einfach mal hierher ins Grüne verlagern«, sagte Schulleiterin Brigitte Zeller von der nahe gelegenen Chlodwig-Schule.

»Wir bemühen uns stetig, viel Grün in die Stadt zu bringen«, berichtete Bürgermeister Ulf Hürtgen. Auch bei der Entwicklung neuer Baugebiete fühle man sich dem Umweltgedanken verpflichtet. »Deshalb ist es toll, dass hier auf einer ein Hektar großen Fläche, die täglich von vielen Hundert Schülerinnen und Schülern durchquert wird, eine grüne Oase mitten in der Stadt entsteht – quasi ein Neubaugebiet für Insekten.«

Der Wettbewerb »Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt« wurde vom Bündnis »Kommunen für biologische Vielfalt« durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Insgesamt wurden rund 330 Beiträge aus mehr als 300 verschiedenen Kommunen aus ganz Deutschland eingereicht. Aus den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wählte eine Fachjury die 40 besten Projektideen aus. Maßgeblich waren dabei, inwieweit diese Ideen zu Verbesserungen für Stadtnatur, Insekten und deren Lebensräumen führen, zu Umweltbildung und gesellschaftlichem Engagement beitragen, nachhaltig wirken sowie vorbildlich und innovativ sind.

Mehr zum Wettbewerb und zu den Projektideen unter www.wettbewerb-naturstadt.de


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