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Frederik Scholl

Meine Geschichte? Deine Geschichte!

Euskirchen. Eine Ausstellung zum Thema Integration zeigt im Kreishaus Portraits junger, zugewanderter Menschen, die ihre persönliche Geschichte erzählen.

Ausstellung zum Thema Integration zeigt im Kreishaus Portraits junger, zugewanderter Menschen, die ihre persönliche Geschichte erzählen.

Kürzlich eröffnete Landrat Markus Ramers im Kreishaus Euskirchen eine Ausstellung zum Thema Integration. Gezeigt werden Portraits junger, zugewanderter Menschen, die ihre persönliche Geschichte erzählen. Integration ist ein Weg, der nicht von heute auf morgen gelingt. Es kommt auf den individuellen Einsatz der jungen Erwachsenen und auf die Bereitschaft in der Bevölkerung an. Diese ist in Euskirchen hoch, 130 verschiedene Nationen leben dort, so der Integrationsbeauftragte Erdmann Bierdel. Der Kreis lebt Vielfalt und unterstreicht seine Bekenntnis zu einer weltoffenen Gesellschaft und Politik. So entstand auch die Zusammenarbeit mit Norbert Weber, Leiter des Jugendmigrationsdienst (JMD) in Euskirchen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitenden und zahlreichen, engagierten Ehrenamtlichen begleitet der JMD, in Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur (KJA) Bonn, mit viel Einfühlungsvermögen zugewanderte junge Menschen auf ihrem Weg in Deutschland. Sie erfahren sozialpädagogische Unterstützung, wie Integrationskurse, Kontakt mit anderen Jugendlichen, Rat bei der Berufsorientierung, Beistand bei familiären Schwierigkeiten oder praktische Hilfe zur Überwindung bürokratischer Hürden.

Norbert Weber hatte die Idee zur Ausstellung schon länger. Sie ist das Produkt von drei Jahren Arbeit, in denen er auch die Erstellung von zwei Jahreskalendern initiierte, die ebenfalls die Portraits und Geschichten darstellten. Norbert Weber ist stolz, dass 15 mutige Menschen bereit waren, in dieser Form in die Öffentlichkeit zu treten und von ihrem Ankommen in Deutschland zu berichten. Nach vielen Herausforderungen haben sie ihren Weg gefunden und es ist ihnen gelungen, Perspektiven zu schaffen, Chancen zu ergreifen und nicht den Glauben an sich selbst zu verlieren.

Die Ausstellung schenkt den Beteiligten die verdiente Wertschätzung und möchte das Thema positive Integrationsentwicklung, über das viel zu wenig gesprochen wird, in den Fokus rücken.

Leonie Friedrich, die im Kreishaus für die Interkulturelle Öffnung der Mitarbeitenden zuständig ist, erklärte, mit diesem Projekt bleibe Integration kein anonymer Begriff, sondern bekäme ein Gesicht.

Viele Portraitierte waren bei der Ausstellungseröffnung persönlich dabei und kamen mit den Anwesenden ins Gespräch. »Die letzten Jahren waren geprägt waren von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe und aktuell durch den herausfordernden Umgang mit den Folgen des Ukrainekrieges. Dieser Austausch miteinander, das sind Momente, die wir vermisst haben. Gemeinsam mit interessierten und engagierten Menschen persönlich in Kontakt zu gehen zu Themen, die für uns bedeutsam sind.« zog Rainer Braun-Paffhausen, Geschäftsführer der KJA Bonn Resümee zur gelungenen Ausstellungseröffnung.

Besucher und Mitarbeitende des Kreishauses sind noch bis zum Donnerstag, 16. Juni eingeladen, sich die 15 Exponate im Foyer der Kreisverwaltung anzusehen.


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