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Andreas Bender

Solidarisches Miteinander fördern

Rhein-Hunsrück. Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer. Das Frauenforum hat nun die Kampagne »Solidarisches Miteinander« (SoliMi) angestoßen.

Ein Teil der Initiatorinnen der Mitmach-Kampagne (v.l.): Konni Faber (Familienbildungsstätte Simmern), Heidrun Kisters (Friedensinitiative Hunsrück), Astrid Rund (Frauennotruf), Okka Senst (Café International Büchenbeuren), Ilona Besha (Caritasverband), Lisa Lorsbach (Dekanat Simmern-Kastellaun), Susanne Reuter (Frauen im Kirchenkreis Simmern-Trarbach) mit Landrat und Schirmherr Volker Boch.

Ein Teil der Initiatorinnen der Mitmach-Kampagne (v.l.): Konni Faber (Familienbildungsstätte Simmern), Heidrun Kisters (Friedensinitiative Hunsrück), Astrid Rund (Frauennotruf), Okka Senst (Café International Büchenbeuren), Ilona Besha (Caritasverband), Lisa Lorsbach (Dekanat Simmern-Kastellaun), Susanne Reuter (Frauen im Kirchenkreis Simmern-Trarbach) mit Landrat und Schirmherr Volker Boch.

Bild: Bender

»Das Thema Armut beschäftigt uns schon seit Jahren im Frauenforum. Aktuell erleben wir eine Zuspitzung«, sagte Astrid Rund bei der Pressekonferenz zum Auftakt der Mitmach-Kampagne SoliMi. »Inflation, horrende Energiekosten und Krieg: Wir befinden uns unverkennbar in Krisen, in denen immer mehr Menschen in ihrer Existenz bedroht sind.«

 

Hier soll die Kampagne ansetzen und einerseits niedrigschwellige Angebote für mehr soziale Gerechtigkeit und ein Miteinander zusammenführen. Zudem soll das Thema Armut mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken und damit enttabuisiert werden. Die Kampagne steht noch am Anfang. Eine Internetseite ist eingerichtet, die im Laufe der nächsten Wochen mit Aktionen, Projekten und Angeboten angereichert werden soll. »Wir möchten möglichst schnell konkrete Projekte auf den Weg bringen«, sagt Okka Senst.

 

»Wir sind bewusst sehr früh an die Öffentlichkeit gegangen, um möglichst schnell Unterstützer und Helfer zu finden. Und natürlich freuen wir uns über neue Ideen und Projektansätze«, sagt sie weiter. Die Mitmach-Kampagne SoloMi möchte ein Forum bieten, um vor Ort noch intensiver mit Menschen über Lösungsansätze zu sprechen, um regional Antworten zu finden.

 

Er gibt schon erste Projekte, die jetzt zeitnah umgesetzt werden sollen. »Zunächst sollen in diesem Winter an verschiedenen Orten im Landkreis warme Begegnungsräume geschaffen werden«, sagt Astrid Rund. Hier sollen Menschen zusammenkommen, gemeinsam essen, trinken und sich austauschen können. »Wichtig ist dabei, dass das Angebot kostenfrei und für alle Menschen zugänglich ist und genutzt wird – nicht nur von Betroffenen«, betont Okka Senst. »Wir wollen somit ein Miteinander fördern und ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen.« Die etablierten Flüchtlingscafés würden sich hierfür anbieten und könnten auch als Inspiration dienen für andere Orte der Region.

 

Eine weitere Idee ist die einer Kampagne spendierter Kaffees, Mahlzeiten, Brötchen, Kinokarten, Bücher oder vieles mehr. Hier lehnt man sich an das Prinzip des »Caffe Sospeso« an. Seit über 100 Jahren ist es in den Cafés und Bars in Neapel möglich, einen Kaffee doppelt zu bezahlen. Den zweiten Kaffee notiert der Barista und schenkt diesen auf Anfrage an Bedürftige aus. »Das Prinzip lässt sich natürlich ausweiten auf alle möglichen Bereiche, auch auf Stände auf unseren Märkten«, sagt Rund.

 

Das Frauenforum führt bereits Gespräche mit Cafés, Unternehmen, Einrichtungen und gesellschaftlichen Gruppen. »Die Resonanz ist sehr erfreulich. Der DGB im Kreis hat bereits Unterstützung signalisiert«, sagt Rund. Man will weiter aktiv auf potentielle Unterstützer zugehen und freut sich auch über Anfragen.

 

»Wir leben in einer Region, die schon immer Menschen in Not geholfen hat. Ich bin mir sicher, dass auch für diese Kampagne die Solidarität da ist«, sagt Landrat Volker Boch, der die Schirmherrschaft übernommen hat. »Es ist ein niederschwelliges Angebot für die Menschen, dass wichtig ist – nicht nur jetzt aktuell, sondern auch langfristig.«

 

Wer sich beteiligen oder helfen möchte, beziehungsweise weitere Ideen einbringen will, wendet sich direkt an die Kampagne: kontakt@solimi-rhk.de.

www.solimi-rhk.de 


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