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Exklusiv: WochenSpiegel schaut bei Hertie rein

Der WochenSpiegel hat exklusiv Einblicke in das ehemalige Hertie-Gebäude erhalten. Wir haben uns auf der Verkaufsfläche und in den Personalräumen umgesehen und zum aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten informiert.

Es ist kalt an diesem sonnigen Samstagmorgen, ein eisiger Wind pfeift über den Platz auf der Idar. Ich bin verabredet mit Karsten Jakobi, der die Baumontage-Leitung bei »Röther Facility Management« verantwortet. Er möchte sich vor Ort ein Bild aus dem Inneren des Kaufhauses machen, bevor die Umbauarbeiten zum Modepark Röther starten - und der WochenSpiegel darf ihn dabei exklusiv begleiten. Kalt, dunkel und sehr chaotisch
Über den Personaleingang geht es hinein. Drinnen ist es nahezu genauso kalt wie draußen. Die Personalräume und Warenlager sind riesig und verwinkelt. Es gibt keinen Strom. Wir gehen lange, dunkle Flure entlang, spähen in jeden Raum. Was sofort auffällt, ist das Chaos, das hier herrscht. Müll, Möbel, Akten, Computer und Bauteile liegen verstreut auf dem Fußboden, es ist dreckig. Zwischendrin Scherben, Schuhe, Winterschlussverkaufswerbung von 1998, ein orangefarbenes Telefon mit Wählscheibe. Sogar alte Personalakten. Die Atmosphäre ist gespenstisch bis gruselig, ich fühle mich zuweilen an einen Zombie-Apokalypse-Horrorfilm erinnert. Alles muss raus
Bauleiter Karsten Jakobi ist an seinem freien Wochenende nach Idar-Oberstein gekommen, denn er ist unter der Woche extrem eingespannt in die kurz bevorstehende Eröffnung des Modeparks Röther in Rohrbach. »Wenn die Mitte März geschafft ist, kann ich mit meiner Mannschaft hier in Idar-Oberstein richtig loslegen«, erzählt er. Und zu tun werden die Männer reichlich haben. »Zunächst werden wir mit Containern anrücken und alles ausräumen«, so der Plan. Wie viele Tonnen das sein werden, könne er nicht sagen, auf jeden Fall viele. Ein Teil der Sachen kann noch verkauft werden, der Rest wird entsorgt. Von der verbliebenen Einrichtung über die Lastenaufzüge und die gesamte Elektrik bis hin zu der alten Heizungsanlage muss alles raus. Einzig die Rolltreppe, die das Erdgeschoss mit dem ersten Stockwerk verbindet, kann vielleicht bleiben. »Die müssen wir noch auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen«, kündigt Karsten Jakobi an. Parkhaus wird zurzeit saniert
Die Dachdecker sind schon eine Zeit lang vor Ort und haben mit ihren Arbeiten begonnen, auch das zugehörige Parkhaus wird seit Wochen saniert. »Das bringen wir gerade auf Vordermann. Die schadhaften Stellen werden herausgefräst und ersetzt, die Tiefgarage bietet alles in allem eine gute Bausubstanz«, weiß der Baumontage-Leiter. Was ihm bei seinem Rundgang noch auffällt: »Irgendjemand hat alle Kupferkabel mitgenommen.« Das komplette Gebäude ist bereits vermessen, die Decken nur zum Teil abgehängt. Viel zu tun also für Jakobi und seine Mannschaft. Dieser Tage soll es mit den Aufräumarbeiten im Inneren losgehen. Wie lange der Umbau zum modernen Modepark nun genau dauern wird, ist zurzeit noch nicht klar. Jakobi peilt als Eröffnungstermin etwa Frühjahr 2019 an.


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