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Kein Plan B

»Es war das lauteste Instrument - das hat mir gefallen!« Klare Ansage, warum er ausgerechnet Schlagzeug lernen wollte: Kevin Hein aus Kirschweiler studiert ab Oktober am renommierten British and Irish Modern Music Institute in London.
Cooler Typ: Der 19-jährige Kevin Hein aus Kirschweiler hat einen begehrten Studienplatz an der Hochschule »British and Irish Modern Music Institute« in London erhalten.                                                                                                          Foto: Privat

Cooler Typ: Der 19-jährige Kevin Hein aus Kirschweiler hat einen begehrten Studienplatz an der Hochschule »British and Irish Modern Music Institute« in London erhalten. Foto: Privat

Der musikalische Grundstein wurde bei dem  19-Jährigen schon früh gelegt. Mit zarten neun Jahren sah er ein Konzert der Punkband Green Day - und es war um ihn geschehen. Das Schlagzeug war das lauteste Musikinstrument auf der Bühne und in dem Moment war Kevin klar: »Das macht Spaß, das will ich auch!« Dass er allerdings rund zehn Jahre später an einer angesehenen Musikhochschule in London studieren würde,  konnte er zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht ahnen. 
Kevin, der in Vancouver in Kanada zur Welt kam, nahm zunächst Schlagzeug-Unterricht und sammelte musikalische Erfahrung in diversen Bands. Bei Deep Fallen, die Punkrock spielen, bei Smashed-Phonix, die die Classic-Rock-Schiene bedienen, und schließlich bei Dawnwatcher (Post-Hardcore).  Bühnen-Luft schnupperte er bei den Auftritten mit Dawnwatcher als Vorgruppe von internationalen Größen wie Northlane aus Australien, Obey the Brave aus Kanada und Stray From The Path (USA). »Das war schon etwas Besonderes, mit diesen Bands eine Bühne zu teilen. Das waren richtige Höhepunkte«, schwärmt Kevin.
Dass das Schlagzeugspielen nicht bloß ein Hobby bleiben soll, sondern er seiner Leidenschaft als Beruf(ung) frönen und damit seinen Lebensunterhalt verdienen möchte, wurde dem Nachwuchs-Drummer relativ schnell klar. Er erinnert sich noch genau daran: »Nach meinen ersten eigenen Live-Konzerten und den ersten eigenen Songs im Proberaum wusste ich es. Einfach ein unbeschreibliches Gefühl!« Berufung statt Beruf
Berufswunsch Profimusiker also. Da liegt die Vermutung nahe, dass gerade die Familie oder die Freunde solchen Plänen skeptisch gegenüber stehen. »Natürlich passiert das immer wieder, dass mich Leute fragen: Bist du dir da sicher?«, erzählt der 19-Jährige, »Aber gerade meine Freunde und meine Familie kamen zu vielen Auftritten und haben mich in meinem Vorhaben unterstützt. Vor allem mein Vater stand immer hinter mir. Dafür bin ich sehr dankbar. Ohne ihn wäre mir all das gar nicht möglich gewesen.«
Die Entscheidung, an der renommierten Hochschule Bristish and Irish Modern Music Institute in London zu studieren, fiel bei Kevin schnell. Einen Studienplatz erhalten hier längst nicht alle Bewerber, es gibt Auswahlverfahren und Tests, gute Englischkenntnisse sind Pflicht. Einen der begehrten Plätze zu erhalten, das war Plan A, einen Plan B hatte Kevin nicht. »Das musste also klappen!«  Unterricht und tägliches Üben an den Drums war deshalb Pflicht. Die Vorbereitung absolvierte Kevin beim Idar-Obersteiner Profimusiker und Schlagzeuglehrer Ralf Gottlieb an der Agora Music School. »Er hat mich umfassend in den verschiedensten Techniken und Musikrichtungen geschult und dabei trotzdem nie den Spaß außen vor gelassen. Dafür möchte ich mich bei ihm bedanken!«, so Kevin.
Die Mühen sollten nicht umsonst bleiben, den musikalischen Aufnahmetest hat er bereits Ende 2017 bestanden, es folgte noch eine Prüfung in Freiburg zum Nachweis ausreichender Englischkenntnisse. »Da musste ich echt kämpfen, aber letzten Endes hat es geklappt«, freut sich Kevin. Auch die letzte Hürde - ein WG-Zimmer in London zu finden - hat er genommen und ist mittlerweile in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs gezogen. Kontakte knüpfen
Das Studium dauert drei Jahre und deckt Musik-Stile, Techniken, Studio-Recording, Musik-Business und Musik-Produktionen ab. »Musikalisch breit aufgestellt zu sein und vor allem Kontakte knüpfen und den Einstieg in die Musikindustrie finden«, das erhofft sich der Nachwuchs-Drummer von seinem Studium. »In welche Richtung ich letztlich gehe, wird sich zeigen, am liebsten natürlich als Schlagzeuger.« Dabei ist Kevin nicht auf Punkrock festgefahren, auch wenn dort seine Wurzeln liegen. Von Rock über Hip Hop bis hin zu Electro reichen seine musikalischen Vorlieben. Als Idole an den Drums nennt er Travis Barker von Blink 182, John Paul Cappelletty von Machine Gun Kelly und Tony Royster Jr., der bei Katy Perry die Stöcke in der Hand hält. Man darf also gespannt sein, wo Kevin in Zukunft seine musikalische Heimat findet. Kevins Homepage gibt es hier, seine Facebook-Seite hier.


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