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Petition gestartet: Kinder- und Jugendärzte schlagen Alarm

Kinder- und Hausärzte aus Bad Kreuznach und auch Simmern haben eine Petition gestartet, um die Politik auf die Missstände bei der Versorgung von Kindern und Jugendlich aufmerksam zu machen. Nach Ansicht der Ärzte sind die meisten Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) im Land seit Jahren unterfinanziert und personell unterbesetzt.
„Wir rufen das Landesministerium auf, die Missstände zu analysieren und eine Lösung herbeizuführen.“ Dr. Dorothee Zundel und Dr. Christoph von Buch

„Wir rufen das Landesministerium auf, die Missstände zu analysieren und eine Lösung herbeizuführen.“ Dr. Dorothee Zundel und Dr. Christoph von Buch

Die Folge: Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und anderen schweren Krankheitsbildern müssten oft lange warten, bevor sie beraten, betreut und begleitet werden. In Corona-Zeiten habe sich das Problem, das langfristig gravierende gesellschaftliche Folgen haben könne, verstärkt. »Dabei steht einiges auf dem Spiel: Jede Woche ohne Versorgung für die betroffenen Kinder kann mit erheblichen Konsequenzen verbunden sein. Und dies bedeutet einen langfristigen Chancenverlust«, warnt Dr. Christoph von Buch, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach. Die Eltern dieser Kinder würden hilflos zurückgelassen und drohten in der Überforderung zu enden. »Das dürfen wir nicht zulassen«, so der Mediziner, der beispielsweise die Frühgeborenen der von ihm geleiteten Station auch nach der Entlassung aus dem Krankenhauses gut gefördert und begleitet wissen will.

SPZ: Wartezeit von mindestens einem Jahr und länger

Von Buch ist nur einer von vielen Medizinern, der dem Sozialpädiatrischen Zentrum in Bad Kreuznach seine jungen Patienten anvertraut. »Hier werden jährlich 3 500 Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen, Entwicklungsauffälligkeiten, angeborenen oder erworbenen Behinderungen und Verhaltensauffälligkeiten und deren Eltern beraten, betreut und begleitet«, so Dr. Dorothee Zundel, Ärztliche Leiterin des Zentrums. »Wir wollen die Warteliste nicht noch länger werden lassen. Mindestens ein Jahr beträgt derzeit die Wartezeit zur Erstvorstellung von entwicklungsgefährdeten und behinderten Kindern, Kindern mit (Teil-)Leistungsstörungen und Kindern mit Gefährdung der sozialen oder schulischen Teilhabe«, warnt die Ärztin. In ihrer Petition rufen die Unterzeichner das Landesgesundheitsministerium dazu auf, die Finanzierung der SPZ auf eine »nachvollziehbare, bedarfsgerechte und sichere Grundlage zu stellen«.

Petition der Ärzte online unterzeichnen

Die Petition der Kinderärzte ist im Internet via https://bit.ly/383hXHL aufrufbar. Wer die Petition unterstützen möchte, kann online unterzeichnen.


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