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Landrätin verärgert über Herabsetzung der Jugendamtsarbeit

Verärgert hat sich Landrätin Bettina Dickes über die Abwertung der Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisjugendamtes geäußert. "Ich verwahre mich sehr deutlich dagegen, dass wir im Landkreis schlechtere Jugendamtsarbeit erbringen, als dies in der Stadt der Fall ist", sagte die Landrätin deutlich.

"Ich verwahre mich sehr deutlich dagegen, dass wir im Landkreis schlechtere Jugendamtsarbeit erbringen, als dies in der Stadt der Fall ist." Landrätin Bettina Dickes.

In den politischen Gremien der Stadt Bad Kreuznach wird seit Monaten heftig um die Möglichkeit gestritten, die Arbeit des städtrischen Jugendamtes an das Jugendamt des Landkreisabzugeben. Ob das Jugendamt künftig weiterhin durch die Stadt oder aber durch den Landkreis getragen wird, liege alleine in der Hand des Stadtrat, hielt heute Landrätin Bettina Dickes nochmals in einer Stellungnahme fest. Scharf verwehrte sich die Landrätin aber gegen "die zuletzt immer häufiger festzustellende Form einer Abwertung der Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisjugendamtes" in durch verschiedene politische Vertreter. "Ich bin darüber sehr verärgert und kann diese Form der Argumentation nicht verstehen", betonte Dickes.

Landrätin Dickes verwehrt sich gegen Angriffe auf das Kreisjugendamt

Sie verwahre sich sehr deutlich dagegen, dass im Landkreis schlechtere Jugendamtsarbeit erbracht werde, als dies in der Stadt der Fall sei. "Auch eine emotionale Debatte darf nicht in unterschwellige Angriffe zulasten anderer ausarten, nur um die eigene Position stärken zu wollen", macht die Landrätin deutlich. Leider sei diese Grenze zuletzt sehr oft überschritten worden. Ob das Jugendamt künftig weiterhin durch die Stadt oder durch den Landkreis getragen wird, müsse der Stadtrat entscheiden. Aber: „Egal, wie die Entscheidung ausfällt, ist dies nicht daran geknüpft, dass kein Geld mehr ausgegeben wird“, so Dickes, die ergänzte: "Auch im Falle einer möglichen Aufgabe des städtischen Jugendamtes könnten Projekte im Bereich der Jugendsozialarbeit, die in der Stadt laufen, weiterlaufen, sofern die Stadt dies beantrage. Ausnahmen bildeten lediglich Projekte, die bisher nur von Städten beantragt werden können. Ein Beispiel sei etwa das Projekt „Jugend stärken im Quartier“, welches unter anderem die Arbeit des Vereins "Alternative Jugendkultur" (AJK) unterstützt. Um dieses Projekt weiterführen zu können, bedürfe es einer Sonderregelung, die mit dem Land geklärt werden müsste.

Landrätin: Bereich Jugendarbeit braucht mehr finanzielle Unterstützung

Wie Dickes ergänzte, bezieht sich die breit geführte Diskussion rund um das Jugendamt fast ausschließlich auf die im Umfang frei gestaltbare Jugendarbeit. Hier werde zum Beispiel für das Jugendzentrum „Die Mühle“ oder für die „AJK“ bisher tatsächlich mehr Geld ausgegeben als im Rest des Landkreises. Mit Blick darauf versichert die Landrätin: Wenn der Stadtrat sich tatsächlich zur Abgabe des Jugendamtes an den Kreis entschließt, wird auch der Bereich Jugendarbeit weiterhin durch den Landkreis bezuschusst. Es sei angesichts der Konzentration an Kindern und Jugendlichen und den teils besonderen Bedürfnissen im städtischen Umfeld klar, dass der Bereich der Jugendarbeit mehr finanzielle Unterstützung braucht. „Dem würden wir auch als Landkreis Rechnung tragen. Ich habe in den letzten Wochen immer wieder betont, dass wir auch weiterhin große Summe für die Jugendarbeit in der Mühle und Jugendarbeit im Allgemeinen bezahlen werden, unabhängig von der Frage, ob das städtische Jugendamt weiterbesteht oder nicht“, versichert die Landrätin. Klar sei aber auch, dass die Stadt Bad Kreuznach – ebenso wie dies schon heute der Fall ist – weiterhin eigene Mittel hierin einbringen müsse. „Ebenso ist dies auch etwa in Kirn der Fall. Dort wird das Haus der offenen Tür durch den Landkreis unterstützt, aber durch Stadt und Kirche kofinanziert“. Hier könne sich die Stadt demnach auch weiterhin gut einbringen und Schwerpunkte setzen.

"Kinder- und Jugendarbeit ist Herzensangelegenheit"

„Kinder- und Jugendarbeit war mir schon immer, auf privater wie auf politischer Ebene, ein Herzensanliegen. Auch nach einem möglichen Übergang des städtischen an den Landkreis werde ich weiterhin mit aller Kraft dafür kämpfen, für Kinder und Jugendlichen in der Stadt und dem Landkreis Bad Kreuznach bestmögliche Bedingungen zu schaffen – unabhängig von Zuständigkeiten oder Gebietszuschnitten“.


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