Adenauer Schwimmbad schließt für immer
Vor zahlreich erschienenen Bürgern fiel das Votum eindeutig aus, waren doch die meisten Ratsmitglieder, darunter die geschlossene CDU-Fraktion, der Auffassung, das defizitäre Bad vor dem Hintergrund leerer Haushaltskassen schweren Herzens zu schließen. Es hätte einer großen Summe bedurft, um nicht nur die Ende 2010 festgestellten Mängel an der Hallenbaddecke zu beheben, sondern auch, um das Freizeitbad umfangreicher zu überholen. In seiner Rede sprach Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hermann-Josef Romes von einem kalkulierten Kostenrahmen von 2.351.087,75 Euro, der bei einer Sanierung des Hallendaches, der Umverlegung des Einganges, des Abbruches der Gastronomie sowie des Abbruches der Freibadumkleide plus technischer Anlagen zur Energieeinsparung in Betracht gekommen wäre. Zudem hätte ein zu erwartendes jährliches Betriebskostendefizit nach dem Planungs- und Preisstand vom Dezember 2011 bei rund 484.000 Euro gelegen. Angesichts dieser Zahlen, aber auch der Bedeutung, die das Bad für das Adenauer Land und dessen Bewohner hat, hatten es sich die Ratsmitglieder nach eigenem Bekunden sehr schwer mit der Entscheidungsfindung gemacht. "Das Herz sagt ja, der Verstand sagt nein, wir müssen das Bad schließen", betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende Wilfried Börder für viele examplarisch. Die Badschließung ist allerdings nicht kostenfrei zu bewerkstelligen: Laut Romes belaufe sich die Folgebelastung auf jährlich rund 214.300 Euro bis zum Jahr 2026. "Hierin eingerechnet sind der Schuldendienst, Aufwendungen zur Finanzierung eines Sozialplanes zu Gunsten der Mitarbeiterinnen des Bades und vorsorgliche Rückbaukosten im Falle mangelnder anderweitiger Nutzungsmöglichkeiten." Ab 2027 ergäben sich keine weiteren badbedingten Belastungen. "In die Betrachtung sind bislang wegen ihrer untergeordneten Bedeutung nicht einbezogen seinerzeit erhaltene Fördermittel des Landes aus der regionalen Wirtschaftförderung von 177.000 Euro sowie eine Förderung des Landkreises Ahrweiler in Höhe von 128.000 Euro. Hier wäre gegebenenfalls noch eine gleiche Behandlung einer Rückzahlungsverpflichtung zu beantragen", so Romes. Eine besondere Problemstellung hatte der Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur bereits im Vorfeld der Sitzung ausgeräumt, indem er auf die nicht unerhebliche Rückzahlung der im Jahr 1999 gewährten Landeszuweisung aus Sportfördermitteln (Zweckbindung für die Dauer von 25 Jahren) und auf die Erhebung von Zinsen verzichtete. Die Verbandsgemeinde hätte dies mit etwa 1.825.000 Euro belastet.